In den vergangenen Wochen wurden gleich drei Bereiche erfolgreich nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) sowie den Kriterien des Deutschen Rates für Wiederbelebung (German Resuscitation Council) zertifiziert und rezertifiziert: das Vorhofflimmerzentrum, die Brustschmerz-Einheit (Chest Pain Unit) und das Reanimationszentrum (Cardiac Arrest Center). Patientinnen und Patienten profitieren von ineinandergreifenden Strukturen und genau definierten Abläufen für eine optimale Versorgung gerade auch im Notfall.
Neu ist die erlangte Zertifizierung als Vorhofflimmerzentrum. Damit erfolgt die konsequente Weiterentwicklung des Schwerpunktes Elektrophysiologie, also der Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch Verödung oder Vereisung (sog. Ablation) der verantwortlichen Areale im Herzen durch den Herzkatheter. Priv.-Doz. Dr. Benjamin Schäffer, Ärztlicher Leiter des Schwerpunktes Elektrophysiologie:
„Wir freuen uns sehr, als eines von wenigen Krankenhäusern in der Metropolregion Hamburg die Auszeichnung als Vorhofflimmerzentrum erlangt zu haben. Die Zertifizierung ist eine Teamleistung, auf die wir stolz sein können. Nun ist unsere erstklassige Patientenversorgung auch nach Maßgaben der DGK ausgezeichnet. Die optimale Behandlung von Rhythmusstörungen und insbesondere von Vorhofflimmerpatientinnen und -patienten liegt uns im Albertinen Krankenhaus sehr im Herzen.“ Neben modernsten Technologien wie 3D-Mappingverfahren und der innovativen Pulsed Field Ablation-Technologie setzt das Team um Priv.-Doz. Dr. Schäffer auf medizinische Expertise und menschliche Nähe, um eine optimale individuelle Behandlung zu ermöglichen.
Während es sich bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen in den meisten Fällen um planbare Eingriffe handelt, dienen sowohl die Brustschmerz-Einheit und insbesondere die Reanimationseinheit dazu, Patientinnen und Patienten bei Verdacht auf einen Herzinfarkt oder einem bereits außerhalb der Klinik erlittenen Herzstillstand notfallmäßig helfen zu können.
Bei der Chest Pain Unit handelt es sich um eine Spezialeinheit zur frühestmöglichen Abklärung von akuten Brustschmerzen, um einen möglichen Herzinfarkt durch speziell geschultes Personal umgehend erkennen und behandeln zu können. Denn die Symptome eines Herzinfarktes sind längst nicht immer eindeutig – das gilt insbesondere für Frauen. Die Brustschmerz-Einheit ist in die Zentrale Notaufnahme integriert und steht inklusive des Herzkatheter-Labors rund um die Uhr zur Verfügung.
In einem Cardiac Arrest Center werden Patientinnen und Patienten behandelt, die außerhalb der Klinik einen Herzstillstand erlitten haben, dort reanimiert wurden und nunmehr in der Klinik unverzüglich weiter behandelt werden müssen. Zertifizierte Kliniken wie das Albertinen Krankenhaus verfügen über besondere Behandlungspfade für erfolgreich reanimierte Patientinnen und Patienten von der Übergabe durch den Rettungsdienst, der Aufnahmeversorgung in der Notaufnahme, über die sehr zügige Behandlung in einem Herzkatheterlabor bis hin zur komplexen Weiterbehandlung auf der Intensivstation. Diese Pfade werden kontinuierlich geschult und optimiert, um neueste medizinische Kenntnisse zu berücksichtigen.
Prof. Dr. Karsten Sydow, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im Albertinen Herz- und Gefäßzentrum am Standort Albertinen Krankenhaus: „Für eine optimale Versorgung bedarf es neben der medizinisch-pflegerischen Kompetenz und der Empathie für unsere Patientinnen und Patienten auch klarer Abläufe und Strukturen. Ich freue mich darüber, dass wir die Gutachterinnen und Gutachter in den Zertifizierungsprozessen von unserer Qualität vollumfänglich überzeugen konnten und danke dem gesamten Team für diese großartige Leistung!“
Foto: Oberärztin Dr. Akbulak-Stegli und PD Dr. Schäffer während einer Vorhofflimmer-Ablation