
Gehirnerschütterung im Handball
Eine Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) zählt zu den häufigsten Kopfverletzungen im Handball. Sie entsteht meist durch Stöße, Zusammenstöße oder Stürze und sollte niemals unterschätzt werden, da auch leichte Formen Folgen haben können.
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Wie entsteht eine Gehirnerschütterung beim Handball?
Typische Ursachen sind:
- Zusammenprall mit Gegenspielern/innen oder Mitspielern/innen,
- Sturz auf den Hallenboden,
- unglücklicher Ballkontakt am Kopf,
- oder ein Schlag durch Ellbogen oder Schulter im Zweikampf.
Durch die plötzliche Gewalteinwirkung wird das Gehirn im Schädel bewegt, was zu einer Funktionsstörung, jedoch ohne bleibende strukturelle Schäden, führt.
Welche Symptome treten auf?
Die Anzeichen einer Gehirnerschütterung können unterschiedlich stark sein. Häufig berichten Betroffene über:
- kurze Bewusstlosigkeit oder Benommenheit,
- Kopfschmerzen und Schwindel,
- Übelkeit oder Erbrechen,
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen,
- Überempfindlichkeit gegenüber Licht oder Lärm.
Wichtig: Symptome können verzögert auftreten, daher ist eine sorgfältige Beobachtung nach dem Unfall entscheidend.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose erfolgt in erster Linie durch eine gründliche klinische Untersuchung. Die Ärztin bzw. der Arzt prüft Bewusstsein, Reflexe, Gedächtnis und Koordination.
- Bildgebende Verfahren wie CT oder MRT werden eingesetzt, wenn Verdacht auf schwerere Verletzungen (z. B. Schädel-Hirn-Trauma, Blutung) besteht.
- Eine genaue Beobachtung in den Stunden nach dem Unfall ist Standard, da Symptome sich entwickeln oder verstärken können.
Welche Behandlung ist notwendig?
Die wichtigste Therapie ist konsequente körperliche und geistige Ruhe.
- Kein Sport, keine Schule oder Arbeit in den ersten Tagen.
- Strikte Schonung, bis Beschwerden vollständig abgeklungen sind.
- Medikamente (z. B. Schmerzmittel) werden nur zur Linderung der Symptome eingesetzt.
Ein zu früher Wiedereinstieg in sportliche Belastung kann die Heilung verzögern oder das Risiko einer erneuten, gefährlicheren Gehirnerschütterung erhöhen.
Wie verläuft die Nachsorge?
Die Rückkehr zum Handball erfolgt stufenweise:
- Beschwerdefreie Ruhephase: kein Sport, Beobachtung der Symptome.
- Leichte Aktivität: lockeres Radfahren oder Spazierengehen.
- Steigerung der Belastung: leichtes Training ohne Körperkontakt.
- Kontaktsport im Training: erst nach ärztlicher Freigabe.
- Wettkampffreigabe: vollständige Symptomfreiheit und ärztliche Bestätigung.
Zwischen den Stufen sollte mindestens 24 Stunden liegen. Treten erneut Beschwerden auf, muss sofort eine Pause eingelegt und zur vorherigen Stufe zurückgekehrt werden.