Kreuzbandriss
Der Riss des Kreuzbands, insbesondere des vorderen Kreuzbandes (ACL), ist eine häufige Verletzung des Kniegelenks, die durch plötzliche Richtungswechsel, Stopps oder einen direkten Aufprall verursacht wird. Diese Verletzung tritt häufig bei Sportarten wie Fußball, Basketball, Skifahren und Handball auf.
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Wie wird die ein Kreuzbandriss diagnostiziert?
Die Diagnose eines Kreuzbandrisses erfolgt durch eine Kombination aus:
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Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und des Verletzungsmechanismus.
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Klinische Untersuchung: Spezifische Tests wie der Lachman-Test, der Pivot-Shift-Test und der Schubladentest.
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Bildgebung: Eine Magnetresonanztomographie (MRT) wird durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen und mögliche Begleitverletzungen zu identifizieren.
Wie erfolgt die Behandlung des Kreuzbandrisses?
Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Verletzung, dem Aktivitätsniveau des Patienten und individuellen Bedürfnissen ab.
Nicht-operative Behandlung
Konservative Behandlung
Diese Option wird in aller Regel bei den meisten Patienten für die ersten 6 Wochen und fehlenden schweren Begleitverletzungen gewählt.
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Ruhigstellung und Entlastung: Eine Knieorthese oder Krücken können verwendet werden, um das Knie zu stabilisieren und zu entlasten.
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Physiotherapie: Ein gezieltes Rehabilitationsprogramm zur Stärkung der Oberschenkelmuskulatur und Verbesserung der Gelenkstabilität. Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts und der Propriozeption sind ebenfalls wichtig.
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Schmerzmedikation: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen, die Beschwerden zu lindern.
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Aktivitätsmodifikation: Anpassung der sportlichen Aktivitäten, um das Risiko einer erneuten Verletzung zu minimieren.
Operative Behandlung
Operative Rekonstruktion
Bei aktiven Patientinnen und Patienten wird häufig eine operative Behandlung empfohlen, insbesondere wenn es nach sechs Wochen der konservativen Therapie ein weiteres Instabilitätsgefühl gibt.
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Kreuzbandrekonstruktion: Das gerissene Kreuzband wird durch ein Transplantat ersetzt, das entweder aus der Patellarsehne, der Hamstring-Sehne oder der Quadrizeps-Sehne gewonnen wird.
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Arthroskopie: Der Eingriff wird minimalinvasiv durchgeführt, was die Heilungszeit verkürzt und die postoperativen Schmerzen reduziert.
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Postoperative Versorgung: Nach der Operation wird das Knie zunächst in einer Schiene ruhiggestellt. Physiotherapie beginnt in der Regel innerhalb weniger Tage nach der Operation, um die Beweglichkeit und Muskelkraft wiederherzustellen.
Rehabilitation bei einem Kreuzbandriss
Die Rehabilitation ist entscheidend für die vollständige Genesung und umfasst mehrere Phasen:
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Frühphase: Passive und aktive Bewegungsübungen zur Wiederherstellung der Gelenkbeweglichkeit und zur Vermeidung von Gelenksteifigkeit. Kontrollierte Belastung des Knies.
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Mittelfristige Phase: Fortgeschrittenere Bewegungsübungen, Kräftigungsübungen und Beginn von Übungen zur Verbesserung der Propriozeption und des Gleichgewichts.
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Spätphase: Intensivere Kräftigungs- und Stabilisationsübungen sowie sportartspezifische Trainingsprogramme. Ziel ist die Wiederherstellung der vollen Funktionalität des Knies.
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Rückkehr zum Sport: Dies erfolgt schrittweise und wird vom behandelnden Arzt und Physiotherapeuten überwacht. Typischerweise dauert es 6 bis 12 Monate, bis die Patientin oder der Patient wieder voll belastbar ist.
Die Prognose nach einem Kreuzbandriss ist in der Regel gut, insbesondere bei adäquater Behandlung und konsequenter Rehabilitation. Ziel ist es, die volle Funktion und Stabilität des Knies wiederherzustellen, sodass Patientinnen und Patienten zu ihren alltäglichen Aktivitäten und sportlichen Betätigungen zurückkehren können. Ein konsequentes Rehabilitationsprogramm und eine schrittweise Rückkehr zur sportlichen Aktivität sind entscheidend, um das Risiko einer erneuten Verletzung zu minimieren.