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Weitere Ursachen

Die Abnutzung des Gelenkknorpels kann neben der rein altersbedingten Degeneration auch Folge von Fehlstellungen, Unfällen, Durchblutungsstörungen, Infektionen, Stoffwechselerkrankungen, z.B. Gicht, oder rheumatischen Erkrankungen sein.

Andere Ursachen für Hüftschmerzen können Sehnenreizungen, Schleimbeutelentzündungen, Probleme mit dem Kreuzdarmbeingelenk (ISG) und Gelenkentzündungen, medizinisch Arthritis, sein.

Symptome

Die Hauptsymptome sind Schmerzen und / oder eine Veränderung des Gangbildes (Hinken). Die Arthrose mit anfangs belastungsabhängigen Schmerzen kann sich im fortgeschrittenen Stadium auch durch Ruheschmerzen bemerkbar machen. Aufgrund der langsam zunehmenden Einsteifung wird es schwieriger an die Füsse zu kommen (Strümpfe anziehen, Nägel schneiden).

Diagnostik

Für die Diagnose der Arthrose reichen die klinische Untersuchung und ein Röntgenbild. Im Anfangsstadium kann bei Durchblutungsstörungen im Hüftkopf (Hüftkopfnekrose) und Gelenkentzündungen auch zusätzlich ein  MRT bzw. Kernspin notwendig sein.  Bluttests und Gelenkpunktate können Aufschluss über Infektionen, Stoffwechsel- oder rheumatische Erkrankungen geben.

Therapie

Zunächst werden in Abhängigkeit von der Diagnose konservative Therapien wie Medikamentengabe, z.B. NSAR, Kortison oder Hyaluronsäure, Krankengymnastik, physikalische Therapie oder  Akupunktur eingesetzt. Sollten es durch diese Therapien nicht mehr gelingen eine ausreichende Beschwerdelinderung zu erreichen oder werden z. B. die Medikamente nicht mehr vertragen und ist die Schmerzursache die fortgeschrittene Gelenkschädigung, dann ist der Zeitpunkt für die operative Therapie durch die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes, der Hüftendoprothese, gekommen. 

Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes ist die erfolgreichste Gelenkersatzoperation aller Gelenke. Die Fixationsart und Größe richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie dem Lebensalter, der Knochenqualität oder möglichen Allergien. Verwendet werden zumeist moderne knochensparende Titan-Implantate mit nahezu abriebfreien Kunststoffen. Das künstliche Gelenk wird je nach Knochenqualität zementfrei, teil- oder vollzementiert implantiert.

Bei den von uns verwendeten hochwertigen Gelenkimplantaten wird bereits bei der Operation darauf geachtet, möglichst gewebeschonend zu arbeiten. Ziel ist es, sowohl mit möglichst wenig Ersatz des eigenen Gewebes ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen, als auch ein Prothesensystem zu verwenden, welches sich bei Bedarf gut auswechseln lässt.

Welche Rehamaßnahmen erfolgen nach der OP des künstlichen Hüftgelenks?

Die Mobilisation beginnt noch am OP-Tag. In der Regel dürfen die Implantate sofort voll belastet werden, so dass unsere Patienten frühzeitig wieder ohne Gehhilfen laufen können.  Der stationäre Aufenthalt beträgt etwa eine Woche. Im Anschluss folgt eine zwei- bis dreiwöchige stationäre oder auch ambulante Rehabilitation, die vom hauseigenen Reha-Service vermittelt wird, ggf. kann auch eine geriatrische Komplexbehandlung in Anspruch genommen werden.

Fachübergreifende Zusammenarbeit

Hervorzuheben ist die hohe kardiologische und neurologische Expertise durch die benachbarten Fachabteilungen. Dieses ermöglicht uns auch operative Eingriffe bei älteren bis sehr alten Patienten mit Begleiterkrankungen durchzuführen, die bis vor wenigen Jahren noch nicht hätten operiert werden können. Auch Wechseloperationen bei Verschleiß oder Lockerung eines einliegenden Hüftgelenkersatzes  können so noch im hohen Alter durchgeführt werden.