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Wie wird eine Schultergelenksverletzung behandelt?

Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Verletzung ab, der anhand der Rockwood-Klassifikation von I bis VI eingeteilt wird. Liegt die Verletzung schon länger als 3-6 Wochen zurück wird von einer chronischen Verletzung gesprochen. Ebenso auch in Fällen bei denen eine erste Operation zur Stabilisierung des Schultereckgelenkes missglückt ist.

Schultereckgelenkssprengung

Nicht-operative Behandlung

Grad I und II Verletzungen:
Diese leichten bis mittelschweren Verletzungen betreffen Zerrungen oder Teilrisse der Bänder. Die Behandlung ist in der Regel konservativ und umfasst:

  1. Ruhigstellung: Eine Armschlinge wird für einige Tage bis Wochen getragen, um das Gelenk zu entlasten und die Heilung zu fördern.

  2. Eisbehandlung: Regelmäßiges Kühlen zur Schmerz- und Schwellungsminderung.

  3. Schmerzmedikation: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen, die Beschwerden zu lindern.

  4. Physiotherapie: Nach der initialen Ruhephase wird mit sanften Bewegungsübungen begonnen, um die Beweglichkeit zu erhalten. Später folgen Kräftigungsübungen zur Stabilisierung der Schulter.

Operative Behandlung

Grad III bis VI Verletzungen:
Bei schwereren Verletzungen, bei denen die Bänder vollständig gerissen sind und es zu einer deutlichen Verschiebung des Gelenks kommt, ist eine Operation oft notwendig.

  1. Rekonstruktion des Gelenkes: Mittels arthroskopischer Technik werden die verletzten Bandstrukturen mittels eines speziellen Faden-Button-Konstruktes rekonstruiert und stabilisiert.

  2. Fixation: In wenigen Fällen wird eine Stabilisierung durch metallische Implantate eine Hakenplatten vorgenommen, um die korrekte Position des Gelenks zu gewährleisten.

  3. Postoperative Versorgung: Nach der Operation erfolgt eine Ruhigstellung in einer Armschlinge. Die Physiotherapie beginnt meist direkt nach der Operation mit Bewegungsübungen und später mit Kräftigungsübungen.

Chronische Verletzungen:

  1. Rekonstruktion des Gelenkes: Wie bei der akuten Verletzung erfolgt mittels arthroskopischer Technik mittels eines speziellen Faden-Button-Konstruktes rekonstruiert und stabilisiert. Da jedoch der verletzte Bandapparat bereits vernarbt ist erfolgt eine zusätzliche Stabilisierung der abgerissenen Bänder mittels körpereigener Sehnen wie auch beim Ersatz eines verletzten Kreuzbandes.

  2. Postoperative Versorgung: Nach der Operation erfolgt eine Ruhigstellung in einer Armschlinge. Die Physiotherapie beginnt meist direkt nach der Operation mit Bewegungsübungen und später mit Kräftigungsübungen.

Rehabilitation bei einer Schultereckgelenkssprengung

Die Rehabilitation ist entscheidend für die vollständige Genesung. Sie umfasst:

  1. Frühphase: Passive Bewegungsübungen zur Erhaltung der Gelenkbeweglichkeit ohne Belastung.

  2. Mittelfristige Phase: Aktivere Bewegungsübungen und beginnende Kräftigungsübungen, um die Muskulatur zu stärken und die Schulter zu stabilisieren.

  3. Spätphase: Intensivere Kräftigungs- und Stabilisationsübungen, Sportartspezifische Übungen zur Vorbereitung auf die Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten.

Die Prognose nach einer Schultereckgelenksverletzung ist in der Regel gut, insbesondere bei adäquater Behandlung und konsequenter Rehabilitation. Ziel ist es, die volle Funktion und Schmerzfreiheit der Schulter wiederherzustellen, sodass Patientinnen und Patienten zu ihren alltäglichen Aktivitäten und sportlichen Betätigungen zurückkehren können.

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