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Wie wird die Ausrenkung der Kniescheibe behandelt?

Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Verletzung und der Häufigkeit der Luxationen ab.

Erste Hilfe und Sofortmaßnahmen

  1. Ruhigstellung: Das betroffene Bein sollte sofort ruhiggestellt und entlastet werden, um weitere Schäden zu vermeiden.

  2. Eisbehandlung: Regelmäßiges Kühlen hilft, Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren.

  3. Schmerzmedikation: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können eingenommen werden, um die Schmerzen zu lindern.

Reposition: Ein erfahrener Arzt oder medizinisches Fachpersonal wird die Kniescheibe manuell in ihre normale Position zurückbringen (Reposition). Dies geschieht meist unter Lokalanästhesie oder leichter Sedierung.

Nicht-operative Behandlung

Einmalige Luxation ohne schwere Begleitverletzungen

  1. Ruhigstellung: Eine Knieorthese oder eine Schiene wird für mehrere Wochen getragen, um das Knie zu stabilisieren und die Heilung zu fördern.

  2. Physiotherapie: Nach der initialen Ruhigstellung wird mit sanften Bewegungsübungen begonnen, um die Beweglichkeit zu erhalten und die Muskeln zu stärken. Später folgen Kräftigungs- und Stabilisationsübungen.

  3. Muskelaufbau: Spezifische Übungen zur Stärkung der Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps) und der Hüftmuskulatur können helfen, die Stabilität des Knies zu verbessern und das Risiko einer erneuten Luxation zu verringern.

Operative Behandlung

Wiederholte Luxationen oder schwere Begleitverletzungen 
Bei wiederholten Luxationen oder begleitenden Verletzungen wie Bandrissen oder Knorpelschäden kann eine operative Behandlung notwendig sein.

  1. Rekonstruktion und Stabilisierung: Die Operation zielt darauf ab, die Bänder und Strukturen, die die Kniescheibe stabilisieren, zu reparieren oder zu verstärken. Dies kann durch die Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Bandes (MPFL) oder andere Techniken erfolgen.

  2. Knorpel- und Knochenchirurgie: Bei Schäden am Knorpel oder Knochen können zusätzliche Verfahren erforderlich sein, um diese Verletzungen zu behandeln.

  3. Postoperative Versorgung: Nach der Operation wird das Knie meist in einer Schiene oder Orthese ruhiggestellt. Die Physiotherapie beginnt in der Regel innerhalb weniger Tage nach der Operation, zunächst mit Bewegungsübungen und später mit Kräftigungsübungen.

Rehabilitation

Die Rehabilitation ist entscheidend für die vollständige Genesung und umfasst:

  1. Frühphase: Passive und aktive Bewegungsübungen zur Erhaltung der Gelenkbeweglichkeit ohne Belastung.

  2. Mittelfristige Phase: Aktivere Bewegungsübungen und beginnende Kräftigungsübungen, um die Muskulatur zu stärken und das Knie zu stabilisieren.

  3. Spätphase: Intensivere Kräftigungs- und Stabilisationsübungen sowie sportartspezifische Übungen zur Vorbereitung auf die Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten.

Die Prognose nach einer Patellaluxation ist in der Regel gut, insbesondere bei adäquater Behandlung und konsequenter Rehabilitation. Ziel ist es, die volle Funktion und Stabilität des Knies wiederherzustellen, sodass Patientinnen und Patienten zu ihren alltäglichen Aktivitäten und sportlichen Betätigungen zurückkehren können.

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