Zum Seiteninhalt springen

Die gemeinsame Veranstaltungsreihe „Medizin Aktuell“ vom Deutschen Roten Kreuz Norderstedt, dem Ärztenetz HUK & HANN e.V. sowie dem Albertinen Krankenhaus ist bereits eine feste Institution in Norderstedt und beschäftigt sich mit Erkrankungen, durch die viele Menschen stark beeinträchtigt sind. „Ich freue mich sehr darüber, dass unser Angebot, sich kompetent, praxisnah, verständlich und vor Ort über weitverbreitete Krankheiten zu informieren, so gut angenommen wird“, betont Christoph von Hardenberg, Vorstandsvorsitzender des DRK Norderstedt.

In der kommenden Veranstaltung am 20. März steht der Darmkrebs im Fokus. Als Referenten wurden Dr. Fabian Paul, Facharzt für Innere Medizin in einer Norderstedter Gemeinschaftspraxis, Prof. Dr. Guntram Lock, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin sowie Dr. Thies Daniels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie im Albertinen Krankenhaus, gewonnen. 

Darmkrebs: Jährlich rund 60.000 Neuerkrankungen bundesweit

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen – jährlich erkranken allein in Deutschland rund 60.000 Menschen neu an einem Dickdarm- oder Enddarmkarzinom. Dr. Fabian Paul: „Die Wahrscheinlichkeit einer Darmkrebserkrankung steigt dabei mit dem Lebensalter deutlich an, doch auch Jüngere können betroffen sein. Männer erkranken häufiger an Darmkrebs als Frauen.“ 

Portraitfoto Dr. Thies Daniels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie im Albertinen Krankenhaus
Dr. Thies Daniels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie im Albertinen Krankenhaus
Portraitfoto Christoph von Hardenberg, Vorstandsvorsitzender des DRK Norderstedt
Christoph von Hardenberg, Vorstandsvorsitzender Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Norderstedt e.V.
Portraitfoto Prof. Dr. Guntram Lock, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Albertinen Krankenhaus
Prof. Dr. Guntram Lock, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Albertinen Krankenhaus
Portraitfoto Dr. Fabian Paul, Facharzt für Innere Medizin in einer Norderstedter Gemeinschaftspraxis
Dr. Fabian Paul, Facharzt für Innere Medizin in einer Norderstedter Gemeinschaftspraxis

Risikofaktoren, Vorsorge und Symptome

Risikofaktoren sind neben Rauchen und Alkohol, starkem Übergewicht und ballastarmer, fett- und fleischreicher Ernährung oder einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung auch Darmkrebserkrankungen im engeren Familienkreis. Die gute Nachricht: Mithilfe einer Darmspiegelung – die sogenannte Koloskopie - lassen sich sog. Polypen als Vorstufen des Darmkrebses erkennen und entfernen, so dass der Darmkrebs bereits in einem Vorstadium gestoppt werden kann. Die Krankenkassen übernehmen diese Untersuchung ab dem 50. Lebensjahr, bei einer familiären Vorbelastung auch früher. Leider wird diese äußerst wichtige Vorsorge nach wie vor nicht ausreichend genutzt. 

Vorsorge ist auch deshalb notwendig, weil sich der Darmkrebs langsam entwickelt und zunächst keine Symptome macht. Auch in einem späteren Stadium sind die Symptome nicht selten unspezifisch wie etwa Verstopfung oder Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Schleim auf dem Stuhl oder das Gefühl eines dringenden Stuhlgangs ohne anschließende Entleerung. Sie sollten gleichwohl ärztlich abgeklärt werden. Dieses gilt umso mehr, wenn ein deutlicher Gewichtsverlust und Blut im Stuhl auftreten.

Diagnose und Therapie

Darmkrebs wird im Rahmen einer Darmspiegelung diagnostiziert. Prof. Dr. Guntram Lock: „Mittels Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen können wir zusätzlich feststellen, inwieweit der Tumor bereits die Darmwand durchbrochen und Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen ausgebildet hat. Davon ist auch die weitere Therapie abhängig.“ Fast immer erfolgt im Rahmen der Behandlung eine Operation zur vollständigen Entfernung des Tumors. Hierzu wird im Albertinen Krankenhaus in geeigneten Fällen das roboter-assistierte OP-System Da Vinci eingesetzt, mit dem besonders präzise und schonend operiert werden kann. Oftmals wird der Tumor auch vor der Operation bestrahlt, um ihn zu verkleinern – die sogenannte neoadjuvante Therapie. Hat der Tumor in einem fortgeschrittenen Stadium bereits Metastasen gebildet, so kommen ebenfalls Chemo- und Strahlentherapie zum Einsatz. Dr. Thies Daniels: „In einem frühen Stadium ist der Darmkrebs fast immer heilbar. Der medizinische Fortschritt auch
bei der Behandlung des fortgeschrittenen Darmkrebses ist zwar gewaltig, aber ich empfehle dringend, es nicht so weit kommen zu lassen und besser rechtzeitig die Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen.“

Die Experten werden im Rahmen der Veranstaltung über Ursachen, Symptome, Diagnose und modernste Therapiemöglichkeiten des Darmkrebses umfassend und allgemeinverständlich informieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Christoph von Hardenberg. 

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, den 20. März 18 Uhr, im Spiegelsaal im DRK-Zentrum, Ochsenzoller Straße 124, 22848 Norderstedt.

Der Eintritt ist frei, es wird um Anmeldung gebeten unter Tel. 040 523 18 26 oder info@drk-norderstedt.de