Prof. Dr. Rüdiger Klapdor
Chefarzt, Gynäkologie
Chefarzt, Geburtshilfe
Was Sie für die erste Zeit nach der Geburt Ihres Kindes wissen sollten, erklärt Ihnen das freundliche Team der Albertinen Geburtshilfe.
In den nächsten Wochen kommt eine aufregende Zeit auf Sie zu.
Ähnlich wie in der Schwangerschaft verändert sich der Körper auch nach der Geburt. Die Gebärmutter bildet sich in den nächsten acht Wochen auf ihre ursprüngliche Größe zurück. In der Gebärmutter lag neben dem Kind noch der Mutterkuchen.
Aus dieser Wunde wird in den nächsten drei bis vier Wochen weiterhin zunächst Blut und später Wundflüssigkeit austreten. Dieser sogenannte Wochenfluss verändert im Verlauf seine Farbe und wird mit der Zeit immer weniger. Bitte verwenden Sie Binden und achten Sie auf eine gründliche Händehygiene.
Wenn Sie eine Geburtsverletzung haben, sollten Sie diese mehrmals täglich abduschen. Die Nähte am Damm, aber auch die Naht von einem Kaiserschnitt lösen sich von alleine auf und müssen nicht gezogen werden. Sie dürfen in beiden Fällen wieder duschen gehen, sobald Sie sich danach fühlen.
Die Gebärmutter, aber auch die Brust kann sich entzünden. Deshalb sollten Sie auf einige Dinge achten. Wenn der Wochenfluss plötzlich aufhört, Sie Unterbauchschmerzen und Fieber bekommen, melden Sie sich bitte bei Ihrer Hebamme, Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.
Dasselbe gilt für Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Brust, insbesondere wenn gleichzeitig Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Am Wochenende und nachts können Sie sich im Notfall auch stets an unsere Kreißsaalambulanz wenden.
Während der gesamten Stillzeit sollte auf eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung geachtet werden. Wir empfehlen die Einnahme von 200 Mikrogramm Jod täglich. Jod ist sehr wichtig für die Gesundheit von Gehirn und Schilddrüse Ihres Kindes.
Auch die Einnahme von Eisentabletten kann in vielen Fällen sinnvoll sein.
Nach der Geburt kommt eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit auf Sie zu. Wir möchten, dass Sie ohne Sorgen oder Belastungen in den neuen Lebensabschnitt starten können. Das Team der Frühen Hilfen unterstützt Sie dabei.
Manche Frauen finden nach der Geburt nicht das erwartete Gefühl von Glück, sondern sie erleben andere Gefühle wie Angst oder Traurigkeit. Auch Überforderung mit dem neuen Alltag kann erlebt werden. Alle Gefühle sind in Ordnung und gar nicht so selten wie man denkt.
Manchmal hilft es bereits, darüber zu sprechen. Manchmal braucht man aber auch handfeste Unterstützung in der ersten Zeit. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und wir suchen gemeinsam mit Ihnen die für Sie genau passenden Unterstützungsangebote an Ihrem Wohnort.
Unser Angebot ist freiwillig und kostenlos. Hilfe holen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke und Verantwortungsgefühl für das gesunde Aufwachsen Ihres Kindes.
Was Sie für die erste Zeit nach der Geburt Ihres Kindes wissen sollten, erklärt Ihnen das freundliche Team der Albertinen Geburtshilfe.
Eine Schwangerschaft und Geburt stellen eine große Belastung für den Beckenboden dar. Kleine Übungen zum Training des Beckenbodens können bereits jetzt begonnen werden. Einen Rückbildungskurs empfehlen wir in frühestens sechs Wochen nach der Geburt, bei einem Kaiserschnitt acht Wochen danach.
Das gezielte Training des Beckenbodens kann Beschwerden wie Organsenkung oder Inkontinenz vorbeugen. Bitte heben und tragen Sie in dieser Zeit auch nichts, was viel schwerer als Ihr Neugeborenes ist.
Sechs Wochen nach der Geburt vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt. Hier wird der Verlauf der Rückbildung und die Wundheilung begutachtet. Außerdem sollten Sie hier über die für Sie beste Verhütungsmethode sprechen, da Sie auch in der Stillzeit und bei ausbleibender Periodenblutung wieder schwanger werden können.
Bis dahin empfehlen wir die Verwendung von Kondomen zum Infektionsschutz. Bis zu einer erneuten Schwangerschaft empfehlen wir einen Abstand von einem Jahr, besonders wenn Ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen ist.
Wir möchten, dass Sie sich bei uns zu jedem Zeitpunkt gut informiert und aufgehoben fühlen. Sollten Sie noch Fragen zum Ablauf der Geburt oder zum bevorstehenden Wochenbett haben, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.
Für ein Gespräch über die Geburt stehen wir Ihnen bei Bedarf gerne auch in den nächsten Wochen und Monaten zur Verfügung. Ihren Mutterpass erhalten Sie von einer unserer Ärztinnen und Ärzte zurück. Hier können Sie alle Fragen stellen, die noch offen geblieben sind.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und viel Freude in der kommenden Zeit.
Chefarzt, Gynäkologie
Chefarzt, Geburtshilfe
Leitende Hebamme, Geburtshilfe