Physiotherapie bei psychischen Erkrankungen
Die Physiotherapie nimmt Aufgaben innerhalb der psychiatrischen Behandlung wahr, die einen konkreten körpertherapeutischen Auftrag haben. Dabei wird großes Augenmerk auf die Verknüpfung von seelischen Erkrankungen und körperlicher Beschwerden gelegt.
Kontakt
Patientinnen und Patienten mit chirurgischen, orthopädischen, internistischen, neurologischen und gynäkologischen Begleiterkrankungen können mit vielfältigen Therapien, z.B. Manuelle Therapie, Osteopathie, Bobath und vielen anderen gezielt behandelt und versorgt werden. In der Therapie werden mit geeigneten Maßnahmen aus dem Gleichgewicht geratene körperliche, psychische und soziale Funktionen behandelt, Folgeschäden vorgebeugt und gesundheitlich orientiertes Verhalten unterstützt.
Die Bereiche Wahrnehmung, Bewegungserlebnis, Sozialisation, Handlungskompetenz werden gefördert sowie die sportlichen Bereiche Flexibilität, Koordination, Kraft und Ausdauer verbessert. Motorische Handlungsfähigkeit steht in einer engen Wechselbeziehung zu emotionalem Erleben, zu sozialen und kognitiven Entwicklungsprozessen. Entspannungstechniken und Achtsamkeitstraining werden im Sinne der Selbstregulation vermittelt. Hier kommen das Erlernen unterschiedlichster Techniken, wie z. B. Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Autogenes Training, Qi Gong, Yoga, Akupunktur, Körpertherapie mit verhaltenstherapeutischem Ansatz und andere zur Anwendung.
Ziele der Physiotherapie in der Psychiatrie
All diese Maßnahmen sollen den Patientinnen und Patienten u. a. Erfolgserlebnisse vermitteln. Weitere Ziele sind ein erweiterter Aktionsradius, Eigeninitiative, zwischenmenschlicher Kontakt und das Vermitteln von Freude an der Bewegung.
Um die Therapien so individuell wie möglich zu gestalten, finden diese in der Regel im Einzelsetting statt. Gruppentherapeutische Angebote bieten die Möglichkeit, im Patientenverbund soziales Erbeben zu vermitteln, Ressourcen zu stärken und erlebnisorientiert zu arbeiten.