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Wie bei fast allen Krebserkrankungen sind die Symptome im Frühstadium meist uncharakteristisch. Ein kleiner Tumor im Magen verursacht wenig bis gar keine Beschwerden. Symptome von Magenkrebs können Appetitverlust, ungewollter Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit, Blutarmut (med. Anämie, im Venenblut messbar) sein.

Spezifischere Symptome für eine Magenkrebserkrankung sind Unverträglichkeiten von Speisen, die sonst gut vertragen wurden (z.B. Obst, Alkohol, Kaffee oder Abneigung gegen Fleisch). Weitere Symptome sind Druckgefühl im Oberbauch, häufiges Erbrechen insbesondere mit festeren unverdauten Nahrungsbestandteilen, so genannte Teerstühle (dunkler, klebriger und übelriechender Stuhl) und Schluckbeschwerden.

Wie wird Magenkrebs diagnostiziert?

Grundlage der Diagnostik ist zunächst das ausführliche ärztliche Gespräch mit dem Patienten über Krankheitsdauer und Beschwerden (med. Anamnese). Ergeben sich hierbei Hinweise für eine Magenkrebserkrankung wird zunächst eine Magenspiegelung (med. Gastroskopie, ÖGD) durchgeführt. Hierbei wird unter einer leichten Rauschnarkose ein kleiner Schlauch mit einer Kamera in den Magen eingeführt. Das Bild der Kamera wird auf einen Monitor übertragen. Jetzt kann der Arzt die Schleimhaut des Magens vom Mageninneren aus beurteilen. Hierdurch kann ein Magenkrebs in der Regel gut erkannt werden, weil er von der Schleimhaut des Magens ausgeht und sie verändert. Durch die Vergrößerung des Kamerabildes auf dem Monitor wächst die Sicherheit der Beurteilung. Ist bei der Magenspiegelung kein Tumor sichtbar, wird im Albertinen-Krankenhaus zusätzlich eine so genannte Chromoendoskopie durchgeführt, bei der während der Magenspiegelung zusätzlich Farbstoffe wie Indigokarmin oder Methylenblau direkt auf die Schleimhaut gesprüht werden. Durch den Farbstoff lassen sich Veränderungen auf der Schleimhaut kontrastreicher darstellen und so vor allem flache und eingesunkene Veränderungen besser erkennen. Ist auch jetzt die Situation unklar, wird das sog. Narrow-Band-Imaging angewendet: Die Kombination von Farbstoff und auf ein Blau-Grün-Spektrum eingeengter Lichtfarbe kann Unterschiede zwischen bösartigem und normalem Gewebe kontrastreicher herausstellen.

Es gibt aber auch Magenkrebse, die sich hauptsächlich unter einer intakt wirkenden Schleimhaut (kriechend) entwickeln und ausbreiten. Hier kann der Nachweis sehr schwierig sein und eine erhöhte Anzal von Gewebsproben aus der Tiefe erfordern.

Kriechender Magenkrebs erfordert weitere Untersuchungen

Wird bei der Magenspiegelung eine Veränderung entdeckt, die verdächtig auf einen Magenkrebs ist, wird hiervon eine kleine Gewebsprobe (med. Biopsie) entnommen und feingeweblich untersucht. Durch die feingewebliche Untersuchung (med. histologische oder pathologische Untersuchung) wird dann ein Magenkrebs definitiv festgestellt oder ausgeschlossen.

Wenn ein Magenkrebs diagnostiziert wird, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Größe und die Ausbreitung näher beurteilen zu können (med. Staging). Hiervon ist abhängig, wie der Krebs behandelt wird.

Mit einer sog. Endosonographie wird während einer Magenspiegelung eine kleine Ultraschallsonde in den Magen eingeführt. Hier wird festgestellt, wie tief der Krebs in die Magenwand eindringt und ob eventuell Lymphknoten mit Tumorabsiedlungen zu erkennen sind. Weitere wichtige Untersuchungen sind eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs und eine Computertomographie (kurz CT, radiologische Schnittbilduntersuchung) des Bauchraumes. Hiermit kann festgestellt werden, ob der Magenkrebs auf den Magen begrenzt ist oder ob bereits Tochtergeschwülste (med. Metastasen) vorhanden sind. Die Frage, inwieweit der Tumor bereits Metastasen gebildet hat, ist sehr wichtig für die weitere Therapie, so dass eventuell bei unklaren Befunden noch eine Bauchspiegelung (med. diagnostische Laparoskopie) durchgeführt werden muss.

Nuklearmedizinische Diagnostik, PET-CT, Szintigraphie, bringen meistens keinen zusätzlichen Informationsgewinn; sie sind besonderen Fragestellungen vorbehalten, die der Arzt dann mit dem Patienten persönlich bespricht. Es gibt für Magenkrebs auch Tumormarker (Eiweißstoffe, die vom Tumor gebildet und im Blut gemessen werden können), z.B. das CEA, CA19-9 und das CA 72-4. Sie sind nur in etwa der Hälfte der Fälle nachweisbar und eventuell für Verlaufskontrollen geeignet. Wenig Bedeutung haben sie in der primären Diagnostik, weil das Nichtvorhandensein von Tumormarken keinesfalls einen Krebs ausschließt.