Zum Seiteninhalt springen

Monatlich braucht der Patient eine Spritze des Vitamins B12, weil es nach einer Magenentfernung nur noch vermindert aus der Nahrung aufgenommen werden kann. Fehlt Vitamin B12, kommt es zu bestimmten Formen von Blutarmut (med. perniciöse Anämie), manchmal auch zu Nervenstörungen. In seltenen Fällen tritt nach der Operation ein sogenanntes Dumping-Syndrom auf. Als Dumpingsyndrom wird eine Unterzuckerung (med. Hypoglykämie) bzw. eine Kreislaufreaktion (med. Hypovolämie) nach Nahrungsaufnahme bezeichnet. Dumpingsyndrome entstehen meist durch eine ungünstige Rekonstruktion der Nahrungspassage nach Magenentfernung; sie sollten heute nach Verbesserung der chirurgischen Techniken eigentlich nicht mehr vorkommen. Nach der Operation ist die Einnahme von Verdauungsenzymen in Kapselform zu empfehlen, um die Verdauung zu verbessern.

Durchschnittlich verlieren die Patienten im Zusammenhang mit der Operation etwa 10% bis 20% ihres Körpergewichtes. Es dauert sicherlich einige Zeit, bis die gleiche körperliche Fitness wie vor der Operation wieder erreicht ist, weswegen wir nach der Operation eine Anschlussheilbehandlung (abgekürzt AHB, im Sprachgebrauch „Kur“) empfehlen. In spezialisierten Kliniken erhalten die Patienten Gelegenheit, sich mit ihrer bösartigen Erkrankung auseinanderzusetzen. Das braucht nicht jeder, aber nicht selten leidet die Seele mit. Es gibt vielleicht aber auch ganz praktische körperliche Herausforderungen, denn nicht immer fällt es leicht, die Ernährung auf viele kleine Portionen umzustellen und nicht jede Speise wird anfangs gleich gut vertragen. Und: Die Fitness wieder zu erlangen geht in einer solchen Umgebung mit Anwendungen, Physiotherapie, Überwachung und Trainingsplänen je nach individuellen Voraussetzungen meist besser als zu Hause in Eigenregie. Man rechnet, dass die Fortsetzung der Chemotherapie spätestens etwa sechs bis acht Wochen nach der OP erfolgen sollte. Daher muss die zeitliche Abfolge von OP, Erholung, Kur und Chemotherapie gut abgestimmt werden.