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Die natürliche Funktion des Dickdarms besteht im Eindicken des flüssigen Dünndarmstuhls und auch als Reservoir für den Stuhl vor der Darmentleerung. Die Passagezeit des Stuhls in den Dickdarm beträgt zwischen 24 und 72 Stunden. Hier liegt eine individuelle sehr unterschiedliche Zeitspanne vor, die natürlich auch von äußeren Faktoren, wie z.B. der Ernährung, erheblich beeinflusst wird.

Bei der Irrigation wird der Dickdarm zunächst über das Stoma mit Wasser oder Elektrolytlösung aufgefüllt. Dadurch wird der Dickdarm gedehnt, was wiederrum die Muskelbewegung des Dickdarmes (med. Peristaltik) stimuliert. Durch die Spülung des Darmes und die Anregung der Peristaltik wird der Stuhl des Dickdarms gelöst und Richtung Stoma befördert. Durch diese Technik wird der Dickdarm fast vollständig entleert. Er füllt sich erst dann wieder, wenn entsprechende Mengen von Speisebrei aus dem Dünndarm „nachrutschen“. Abhängig von der Ernährung und der Effektivität der Irrigation wird eine entleerungsfreie Zeit von 24 - 48 Stunden erreicht. Patienten, die diese Form der Darmentleerung durchführen, benötigen zur Stomaabdeckung nur noch eine sogenannte Stomakappe, bzw. einen Minibeutel.

Die volle Wirkung der Irrigation wird allerdings erst nach etwa vier Wochen erreicht. Für die tägliche oder zweitägliche Darmreinigung werden zwischen dreißig und neunzig Minuten benötigt. Für die Irrigation stehen mittlerweile auch kommerzielle, komfortable Pumpsysteme zur Verfügung.