Diagnostik des Pankreaskarzinoms
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Nach einem Gespräch werden Basisuntersuchungen durchgeführt wie die körperliche Untersuchung (der Arzt sieht sich den Patienten an, tastet ab und horcht ab) und eine Analyse des Blutes: Im Blut werden Tumormarker bestimmt, bei denen es sich um Proteine handelt, die vom Tumor gebildet und ins Blut abgegeben werden. Für das Pankreaskarzinom ist der CA 19-9 Wert wichtig, weil er beim Vorliegen eines Pankreaskarzinoms in über 90 % stark erhöht ist. Dennoch darf man nicht vergessen: in immerhin jedem zehnten Fall findet man einen niedrigen Wert, obwohl die Erkrankung vorliegt. Man kann sich also nicht darauf verlassen. Das gilt erst recht, weil auch einige gutartige Erkrankungen im Bereich von Galle und Bauchspeicheldrüse zu Erhöhungen führen können – und zu allem Überfluss: eine Reihe anderer Krebserkrankungen können das CA19-9 ebenfalls ansteigen lassen. Eine Blutarmut im Labor ist ein unspezifischer, indirekter Hinweis: fast jede schwere Erkrankung, und eben auch „gutartige“ Erkrankungen können eine Blutarmut verursachen.
Neben Gewebsproben als eigentlichem Beweis der Bösartigkeit sind Bilder wichtig. Die wichtigsten bildgebenden Untersuchungen sind die Ultraschalluntersuchung und die Computertomographie (kurz CT) des Bauchraums. Die CT ist ein spezielles Röntgen-Verfahren, das den Untersuchten in vielen hundert nur Millimeter dünnen Schnitten darstellt. Größe und Ausdehnung von Tumoren können beurteilt werden. Die CT-Bilder helfen dabei abzuschätzen, ob eine Operation infrage kommt.
Wenn sich dann weitere Detailfragen ergeben, wird eine Magen- und Zwölffingerdarmspiegelung durchgeführt. Im Rahmen der Spiegelung ist es möglich, mit einem Miniaturschallkopf die Bauchspeicheldrüse vom direkt angrenzenden Magen innerlich zu untersuchen (med. Endosonographie). In einer anderen Technik wird mit einem Kontrastmittel die Mündung des Gallenganges und des Bauchspeicheldrüsenganges im Zwölffingerdarm aufgesucht und von dort aus werden die Gallenwege und der Bauchspeicheldrüsengang und eben manchmal auch ein Aufstau durch Tumorknoten dargestellt (med. ERCP). Manchmal wird im selben Arbeitsgang durch einen so genannten Stent (ein starres kleines Rohr) der zugedrückte Gang von innen aufgedehnt, so dass die Galle wieder fließen kann – immerhin ohne eine große OP.
In der Krebsheilkunde – entsprechend dem Anspruch, den sicher jede/r Patient/in hat – wird normalerweise gefordert, dass die Ärzte von Krebs erst dann reden, wenn eine Gewebsprobe entnommen wurde und ihre feingewebliche Analyse die Bösartigkeit auch wirklich bewiesen hat. Beim Pankreaskarzinom ist das nicht immer der beste Weg. Gerade in Fällen, in denen eine echte Chance auf Heilung durch eine OP besteht, fürchten wir, dass die Entnahme einer Probe vor der eigentlichen OP schadet. Man geht davon aus, dass zu leicht bösartige Zellen in gesundes Gewebe verschleppt werden. Aus diesem Grund sehen die fachlichen Standards vor, dass auf Basis von Symptomen, Bildern und Labor entschieden wird, ob ein Pankreaskarzinom wahrscheinlich ist. Wenn eine OP möglich ist, wird dann operiert und die Bösartigkeit nicht an einer Probe aus dem Tumor, sondern am gesamten vollständig und ummantelt entnommenen Gewebe geprüft. Es muss also vor einer Entscheidung zu einer großen OP sehr sorgfältig geprüft werden, ob der Verdacht ausreicht. Unbedingt muss vermieden werden, auf einen nur vagen Verdacht hin eine OP durchzuführen, die nicht hätte sein müssen.