Zum Seiteninhalt springen

Krebs ist im Allgemeinen eine genetische Veränderung einzelner Zellen. Die meisten Zellen des menschlichen Körpers besitzen die Fähigkeit zu wachsen. Das Zellwachstum wird von der Zelle selbst kontrolliert. Hierfür gibt es in der Zelle entsprechende Kontrollgene. Gene, die Zellwachstum beschleunigen werden als Onkogene und Gene, die Zellwachstum hemmen werden als sog. Tumorsuppressor-Gene bezeichnet. Beide Gene stehen im Gleichgewicht. Durch genetische Veränderungen einzelner Zellen wird dieses Gleichgewicht gestört und es kommt zu unkontrolliertem Zellwachstum (Krebs). Man kann vereinfacht die Krebsentstehung mit einem defekten Auto vergleichen: Wird das Gaspedal zu fest gedrückt (Veränderung eines Onkogens) oder versagen die Bremsen (Veränderung eines Tumorsuppressor-Gens) gerät der Wagen (die Zelle) außer Kontrolle (Krebserkrankung).

Albertinen Krankenhaus - Albertinen Tumorzentrum - Krebs in Knochen und Bindegewebe - GIST - Was ist GIST?
© Fotolia_61780027_copyright_fotoliaxrender

Der Begriff Tumor kommt aus dem lateinischen und beschreibt eine Geschwulst oder eine Gewebsvermehrung ohne eine Aussage über gutartig oder bösartig (Krebs) zu treffen. Bei einer Krebserkrankung ist die Besonderheit des Tumors, dass er nicht nur wächst und das umgebene Gewebe verdrängt, sondern auch in das umgebene Gewebe fest einwächst (med. Infiltration). Dies führt bei ungehemmtem Wachstum des Krebstumors letztendlich zur Zerstörung des betroffenen Organs. Eine weitere Eigenschaft einer Krebserkrankung ist die Fähigkeit, Tochtergeschwulste (med. Metastasen) zu bilden. Metastasen bilden sich entweder an einer anderen Stelle des betroffenen Organs, in angrenzenden Lymphknoten oder an anderen Stellen des Körpers. Letztere werden als Fernmetastasen bezeichnet.

Krebs ist nicht gleich Krebs. Mittlerweile sind über 200 verschiedene Krebsarten bekannt. Die genauere Krebsart definiert sich über die Ursprungszelle, aus der der Krebs entsteht, also Leberkrebs entsteht aus veränderten Leberzellen, Darmkrebs aus veränderten Zellen des Dickdarms oder Magenkrebs aus veränderten Zellen des Magens. Bei der „klassischen“ Krebserkrankung des Magen- und Darmtraktes entarten die kleinen Drüsenzellen der Schleimhaut des betroffenen Organs, d.h. die Zellen, die den Magen und den Darm von innen auskleiden. Medizinisch spricht man von einem Karzinom. Aber natürlich bestehen die inneren Organe nicht nur aus Schleimhaut, sondern auch aus vielen anderen Zellen und einige dieser Zellen können ebenfalls zur Krebs entarten. Bei der Krebserkrankung GIST entsteht der Krebs aus den sog. genannten Cajal-Zellen. Die Cajal-Zellen sind Schrittmacherzellen der Speiseröhre und des Magen-Darm-Traktes. Ihre Funktion besteht darin, dass sie einen Impuls über die Nervenzellen an die Darmmuskulatur abgeben, wodurch die Darmbewegungen ausgelöst werden.