Risiken minimieren
Neben den Möglichkeiten der Früherkennung können wir auch mit einem gesunden Lebensstil und der richtigen Ernährung einiges zum Schutz unseres Verdauungsorgans tun. Denn anders als bei unseren Genen oder dem familiären Darmkrebsrisiko, bestimmen wir täglich selbst, was auf den Teller kommt. Doch welche Regeln sind hierbei zu beherzigen?
Kontakt
Öfter aufs "stille Örtchen"
Ballaststoffe unterstützen eine geregelte und gesunde Verdauung. Die pflanzlichen Faserstoffe sind keineswegs „Ballast“, sondern sehr hilfreich für unseren Darm. Sie binden krebserregende Stoffe und transportieren sie auf dem schnellsten Wege wieder aus dem Körper heraus. Der Kontakt mit der Darmwand ist so nur von kurzer Dauer.
Ernährungsexperten raten, täglich mindestens 30 Gramm der kleinen Verdauungshelfer zu verzehren. Also Volkkornprodukte, Hülsenfrüchte und am besten fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Für die Extra-Portion Ballaststoffe ist Haferkleie mit Keim ideal. Die zarten Flöckchen schmecken angenehm nussig und enthalten noch viel Wertvolles aus dem Haferkorn. Schon zwei Esslöffel davon reichern Müsli oder Joghurt schnell mit vielen Ballaststoffen an.
Naschen für die Verdauung: zum Beispiel Pflaumen
Ein Hausmittel mit "durchschlagender" Wirkung: Drei ungeschwefelte Trockenpflaumen am Tag kurbeln auf natürliche Weise die Verdauung an. Auch getrocknete Aprikosen und Feigen helfen dem Darm auf die Sprünge.
Rote Karte für freie Radikale
Die meisten Pflanzen haben im Laufe der Evolution bioaktive Substanzen gegen äußere Einflüsse entwickelt. Von der Wirkung vieler dieser Schutzstoffe können auch wir profitieren. Sie entschärfen zellschädigende Sauerstoffmoleküle (Sauerstoffradikale) und beugen so der Krebsentstehung vor. Je vielfältiger wir Obst und Gemüse essen, umso mehr Schutzstoffe nehmen wir auf.
Wer "Grünzeug" weniger mag, kann die eine oder andere Portion durch ein Glas Direktsaft ersetzen. Eine geballte Ladung bioaktiver Stoffe steckt im Saft der Aroniabeere (Reformhaus). Die antioxidative Kapazität der violettschwarzen Powerbeere ist beachtlich und übertrifft andere Früchte bei weitem.
Vorfahrt für pflanzliche Kost
Die vegetarische Küche hat einiges zu bieten. Gehen Sie auf kulinarische Entdeckungsreise. Denn wer öfter vegetarisch ist, vermindert gleichzeitig sein Darmkrebsrisiko. Keine Sorge – auch für Anhänger des deftigen Genusses gibt es fleischlose Alternativen: leckere Brotaufstriche und wurstähnliche Aufschnitte auf der Basis von Soja und Getreide (zum Beispiel im Reformhaus).
Augen auf beim Etikett
Kaum zu glauben aber war: Im Laufe unseres Lebens kommen wir auf rund 30 Tonnen Nahrung, die durch unseren Darm wandern. Es lohnt sich also, auf die Qualität der Lebensmittel zu achten, die wir täglich essen. Je natürlicher und weniger verarbeitet sie sind, desto besser.