Zum Seiteninhalt springen

Anatomie

Der Dickdarm (med. Kolon) verläuft wie ein umgedrehtes U in der Bauchhöhle und er besteht aus vier Abschnitten: Der dem Dünndarm nachgeschaltet erste Teil ist der rechte oder der aufsteigende Dickdarm (med. Kolon ascendens), der zweite ist der querverlaufende Anteil. Ihm folgt drittens der absteigende Anteil (med. colon descendens), woran sich viertens der S-Darm (med. Sigma) anschließt. Dem Sigma folgt der Mastdarm (Enddarm, Rektum), welcher in einem eigenen Kapitel behandelt wird.

Krebsoperationen sollen Sicherheit bringen. Selbst wenn ein Krebsknoten noch nicht groß ist, wird man zugehörige Lymphknoten entfernen müssen, weil auch sie Krebs enthalten könnten. Dazu muss man dann ebenfalls Anteile des Gekröses (med. Mesenterium) mit den dazu gehörenden Blutgefäßen entfernen. Es müssen dafür in standardisierter Form jeweils die größeren anatomisch zusammenhängenden Darmabschnitte herausgenommen werden und nicht nur der unmittelbar den Tumorknoten tragende kurze Darmabschnitt allein. Man muss also in der Regel auch Anteile des gesunden Darmes opfern. Das unterscheidet Krebsoperationen von Operationen gutartiger Erkrankungen des Darmes, die deutlich sparsamer und schonender sein dürfen.

Darstellung des Bauchraums mit rotem Dickdarm, Darmkrebs, Krebs des Verdauungstraktes, Albertinen Tumorzentrum, Hamburg-Schnelsen
© Fotolia_50961772

Entstehung

Die Mehrzahl der Dickdarmkrebserkrankungen beginnt Jahre vor ihrer Entdeckung in Form eines zunächst noch gutartigen Polypen, der  mit der Zeit entartet und in diesem Prozess all die Eigenschaften entwickelt, die das Leiden potentiell tödlich machen: unkontrolliertes Wuchern, Einwachsen in benachbarte Organe, Ausbildung von den Darm verschließenden Knoten und von Tochtergeschwülsten in Lymphknoten und in lebenswichtigen Organen. Die Entfernung von noch gutartigen Polypen im Rahmen von Vorsorgemaßnahmen verhindert effektiv die Krebsentstehung. Die Mehrzahl der Betroffenen erkrankt jenseits des 50. Lebensjahres (Männer mit 69 und Frauen mit 75 Jahren im Durchschnitt). Das macht die angebotenen Vorsorge-Darmspiegelungen (Koloskopie) effektiv. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Koloskopie in Deutschland für jeden Versicherten ab dem 55. Lebensjahr.

Sympotome

Nachdem Fette, Eiweiße und Zucker im Dünndarm aus dem Nahrungsbrei aufgenommen wurden, entzieht ihm der Dickdarm Wasser und Salze. Selbst wenn er zur Hälfte entfernt wird, reicht in der Regel die Kapazität des verbleibenden Teils. Krebsknoten können aber die Funktion stören oder es reißt die Gewebsoberfläche auf und blutet. Länger anhaltender Durchfall, chronische Verstopfung oder andere Veränderungen der Verdauung, die nicht mit einer Ernährungsumstellung in Zusammenhang stehen, können folgen und daher ein Frühsymptom von Darmkrebs sein. Schmerzen bereitet die Krankheit dagegen meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Ein Warnzeichen für Darmkrebs kann vor allem die Beimengung von Blut im Stuhl sein, welches den Stuhl rot oder schwarz färbt. Ganz klar und einfach: Blut im Stuhl gehört durch eine Koloskopie abgeklärt!