
Endometriosezentrum Albertinen Krankenhaus Hamburg
Das Endometriosezentrum Albertinen Krankenhaus Hamburg ist seit April 2015 von der Stiftung Endometriose Forschung, von der Europäischen Endometriose Liga und von der Endometriose Vereinigung Deutschland e.V. als erstes Krankenhaus Hamburgs als klinisch-wissenschaftliches Endometriosezentrum rezertifiziert.
Terminbuchung
Endometriose ist eine häufige Erkrankung von Frauen im zeugungsfähigen Alter, die sich häufig als Regelschmerz äußert. Allein in Deutschland leiden nach Angaben der Europäischen Endometriose Liga etwa sechs Millionen Frauen an Endometriose, oftmals, ohne es zu wissen. Durchschnittlich vergehen etwa sechs Jahre vom Anfang der Beschwerden bis zur Diagnosestellung.

Worum handelt es sich bei der Endometriose?
Es handelt sich bei der Endometriose um eine gutartige Erkrankung, die gleichwohl tückisch ist: Denn sie verursacht nicht allein Schmerzen, sondern ist oftmals auch verantwortlich für einen unerfüllten Kinderwunsch. Zudem kann sie sich immer weiter ausbreiten, wenn nichts dagegen unternommen wird.
Aus bislang nicht genau bekannten Gründen bilden sich bei der Endometriose Herde von "versprengtem" Gebärmuttergewebe außerhalb der Gebärmutter im kleinen Becken, wodurch es je nach Lage und Ausprägung der Herde zu starken Schmerzen und anderen Beschwerden kommen kann. Deshalb sollte jeder neu aufgetretene Regelschmerz unbedingt gynäkologisch abgeklärt werden – in sehr vielen Fällen liegt eine Endometriose zugrunde.
Ein weiteres wichtiges Symptom der Endometriose ist ein unerfüllter Kinderwunsch, der bei jeder zweiten erkrankten Frau vorliegt. Eine häufige Ursache der Unfruchtbarkeit ist die mechanische Behinderung durch Verklebungen, Verwachsungen oder Eileiterverschluss. Zudem kann die Eizellreifung behindert werden. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen zu Unlust, was wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verringert.
Oftmals hilft nur eine Operation, um die Patientinnen zu heilen oder die Beschwerden zu lindern. Diese wird in unserer Klinik von erfahrenen Operateuren zumeist per Laparoskopie durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine sehr effektive und zugleich für die Patientin sehr schonende minimalinvasive Operationsmethode. Gerne bieten wir hierzu betroffenen Patientinnen ein Beratungsgespräch an.
Die Bauchspiegelung ist die einzig sichere Methode, mit der Endometriose nachgewiesen oder ausgeschlossen werden kann.
Ihr Kontakt zu uns
Ist bei Ihnen noch keine Endometriose diagnostiziert, aber Sie haben Beschwerden oder Ihre behandelnden Ärztinnen oder Ärzte wünschen eine Abklärung. Dann melden Sie sich online über den folgenden Link an:
Online-TerminbuchungIst bei Ihnen die Endometriose bereits gesichert und es soll nun eine weiterführende Therapie oder operative Behandlung besprochen werden. Dann vereinbaren Sie einen Termin:
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Ist bei Ihnen bereits eine Operation bei tiefinfiltrierender Endometriose, z.B. mit Darm-, Harnleiter- oder Nervenbefall geplant und sie wünschen noch eine weitere Einschätzung durch unser Expertenzentrum. Dann senden Sie bitte Ihre Befunde an:
zweitmeinung-endometriose@albertinen.de
Nach Sichtung der Befunde werden wir uns zeitnah bei Ihnen zurückmelden.
Hamburger Endometriosetag 2025 | Albertinen Endometriosezentrum
Mitschnitt des Hamburger Endometriosetags am 13. September 2025 im Albertinen Krankenhaus. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Informationen in diesem Video um keine medizinischen Ratschläge oder Behandlungsempfehlungen handelt!
(0:07) Hallo und herzlich willkommen zum zweiten Hamburger Endometriose-Tag 2025. (0:14) Ich freue mich sehr, Sie alle hier begrüßen zu dürfen. (0:20) Einige Teilnehmende sind schon etwas länger da und haben an Workshops teilgenommen.(0:24) Einige sind gerade erst dazu gekommen. (0:25) Deswegen müssen wir erst mal so ein bisschen ankommen. (0:28) Ich stelle mich ganz kurz vor.(0:30) Mein Name ist Friederike Harten. (0:31) Ich bin selbst Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (0:35) und darf heute hier durch das Programm führen des zweiten Hamburger Endometriose-Tags. (0:42) Ich bin auf Einladung von Prof. Klappdorr hier am Albertinkrankenhaus, (0:47) den ich natürlich auch einmal kurz zu mir auf die Bühne bitten möchte, (0:50) um ein paar einleitende Worte zu hören, warum wir uns denn heute hier zusammengefunden haben.(0:55) Prof. Klappdorr, herzlich willkommen. (1:02) Vielen Dank und wirklich herzlich willkommen an Sie alle, dass Sie heute hier sind. (1:07) Wir freuen uns sehr, dass wir die Veranstaltung zum zweiten Mal durchführen können heute.(1:11) Das Ganze noch ein bisschen ausgedehnter und größer. (1:13) Letztes Mal hatten wir nur Nachmittag, jetzt nehmen wir einen ganzen Tag. (1:16) Das ist natürlich auch viel Programm, aber glaube ich sehr wichtig.(1:19) Wir sehen, dass wir immer weiter kommen mit der Endometriose. (1:22) Gut, wir beschäftigen uns sehr viel damit täglich, Sie natürlich auch. (1:26) Und wir sehen auch, dass in der Politik es weiter ankommt.(1:29) Und wir die Zeiten etwas kürzer machen, in denen Frauen kein Diagnose gestellt wird (1:36) oder auch nicht sofort geholfen wird. (1:38) Wir sind beim besten Willen noch nicht da, wo wir eigentlich hinwollen. (1:41) Da brauchen wir viel, vor allem auch natürlich viel politisches Engagement, (1:45) was glücklicherweise zum Teil schon passiert.(1:48) Aber wir brauchen auch mehr Kapazitäten, um einfach auch ihnen gerecht zu werden. (1:53) Das ist die Grundidee auch dieser Veranstaltung, dass wir gesagt haben, (1:56) ja, wir schaffen es nicht, allen gerecht zu werden, schaffen wir nicht. (1:59) Aber wir können eine Veranstaltung machen, an der all die Experten zusammenkommen, (2:03) um einfach die grundlegenden Informationen zu vermitteln.(2:06) Das sind keine medizinischen Beratungen, das können wir heute nicht machen. (2:08) Aber vielleicht ein paar Ideen mitgeben, die für Sie alle eine Rolle spielen könnten. (2:12) Und ich glaube, das, was wir am besten hier machen können, (2:15) vor allem auch wir aus der Klinik, ist, Ihnen so ein bisschen Verständnis dafür zu geben, (2:18) wie wir denken oder wie wir dann auch vielleicht mit Ihnen Behandlungen durchsprechen (2:22) oder was die Idee einer Behandlung ist.(2:27) Diese ganze Veranstaltung, und das muss ich jetzt einmal sagen, weil das ganz wichtig ist, (2:31) die ist nur möglich, weil all unsere Kooperationspartner heute hier kommen und diesen Tag investieren. (2:36) Keiner von denen bekommt Geld, es ist deren Zeit, die sie hier investieren. (2:41) Und dafür kann ich nicht groß genug Danke sagen, dass Sie das alles freiwillig machen.(2:52) Wir haben diesmal davor auch noch wirklich Workshops gemacht, (2:55) in denen man einzelne Bereiche expliziter durchgehen konnte. (2:57) Das fand ich, so wie ich es wahrgenommen habe, war ein schöner Erfolg, (3:01) in dem einfach direkter Kontakt aufgebaut werden konnte. (3:05) Ich möchte mich natürlich auch jetzt dann einmal direkt bei Friederike bedanken, (3:09) dass sie hier diese Moderation übernimmt und dem Ganzen so ein bisschen professionellen Rahmen gibt, (3:12) vor allem strenger als ich darauf achtet, dass alle ihre Zeiten einhalten (3:15) und sonst unterbrochen werden.(3:18) Und sie hier gut durchführt und auch dafür sorgt, dass sie gut gehört werden. (3:31) Letzter Punkt von mir. Was Sie bekommen, sind heute unterschiedliche Vorträge, (3:34) in denen wir Sie durch die einzelnen Themen führen.(3:37) Für mich ist ganz wichtig, Ihnen etwas zu sagen, gerade von den Vorträgen, (3:39) die direkt aus der Klinik kommen. (3:41) Wir sind da ganz offen und wir zeigen Ihnen wirklich auch Bilder von Operationen. (3:44) Wir zeigen Ihnen Bilder, wie das aussieht.(3:46) Wenn Sie das nicht sehen wollen, machen Sie die Augen zu. (3:47) Ich glaube, es ist wichtig. Ja, ich meine das ernst, weil manche können das ja nicht sehen.(3:51) Aber ich glaube, es ist wichtig, damit Sie auch verstehen. (3:54) Also ich finde, es hilft ein bisschen, ein Verständnis von der Erkrankung zu bekommen. (3:57) Auf der anderen Seite auch, wie wir behandeln (3:59) und was wir mit der Behandlung auch machen können.(4:01) Weil da gibt es, glaube ich, manchmal Erwartungen, (4:02) die ja vielleicht nicht ganz gerecht werden können (4:04) oder die vielleicht auch manchmal gar nicht ganz zu verstehen sind (4:08) in diesen kurzen Gesprächen, die wir haben. (4:10) Und deswegen versuchen wir hier relativ offen mit Ihnen das zu diskutieren. (4:16) Und damit gebe ich jetzt wieder zurück und wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg heute, (4:20) viel Spaß.Wir sind auch den ganzen Tag da (4:22) und auch gern für Fragen stehen wir zur Verfügung. (4:25) Vielen Dank, Professor Klappdorf, für die einleitenden Worte. (4:31) Das hat ja auch einen Grund, dass wir hier heute am Albertinkrankenhaus in Hamburg sind.(4:34) Das ist das erste Krankenhaus in Hamburg gewesen, (4:36) was sich zertifiziert hat als Endometriose-Zentrum schon vor vielen, vielen Jahren. (4:41) Und dementsprechend ist das hier, glaube ich, ein guter Ort, (4:43) um mehr über diese Erkrankung zu lernen, um die besser zu verstehen. (4:47) Ich freue mich sehr über das große Interesse hier vor Ort im Saal.(4:50) Wir haben aber auch mehrere hundert Teilnehmende zu Hause am Bildschirm (4:53) und versuchen natürlich immer, den Spagat ganz gut hinzukriegen (4:56) von Präsenz und Online-Veranstaltungen. (4:59) Wir zeichnen die Vorträge auch auf, (5:01) sodass man vielleicht hinterher nochmal darauf Zugriff haben kann. (5:04) Und es gibt die Möglichkeit, Fragen zu stellen.(5:07) Das ist natürlich immer relativ knapp vom Zeitrahmen heute. (5:10) Wir bemühen uns, während der Vorträge für die, die jetzt zu Hause zuhören, (5:14) schon mal im Chat so ein paar Fragen zu beantworten. (5:16) Da sind hier ganz viele Expertinnen im Raum, (5:18) die nebenbei so ein bisschen tippen und versuchen, dem gerecht zu werden.(5:22) Und wir möchten ganz gerne nach den Vorträgen auch immer ein, zwei Fragen zulassen, (5:27) damit wir auch diesen persönlichen Austausch haben. (5:29) Denn dafür sind wir ja heute alle hier. (5:31) Wir haben sehr viele namhafte Referentinnen für Sie eingeladen.(5:36) Der erste Block beschäftigt sich so ein bisschen mit der Diagnostik (5:39) und Behandlung von Endometriose. (5:41) Und dann haben wir eine kurze Pause für die im Saal, (5:44) auch mit einer kleinen Stärkung natürlich. (5:45) Und einen zweiten Themenblock, der nochmal so einen ganzheitlichen Blick (5:48) auf diese Erkrankung wirft.(5:50) Und natürlich möchte ich Sie auch ermutigen, (5:52) die Industriepartner zu besuchen zwischendurch und mal zu gucken, (5:56) was hier alles so geboten wird. (5:57) Ich glaube, wir haben viel vor. (5:59) Deswegen will ich gar nicht mehr ganz so lange reden, (6:01) sondern möchte natürlich gleich die erste Vortragende zu mir auf die Bühne bitten.(6:04) Und zwar ist das Frau Dr. Antonia Jörger, (6:07) Fachärztin hier am Albertinkrankenhaus im Endometriose-Team, (6:10) die uns mitnimmt in den Zyklus und der Frage nachgeht, (6:13) was ist eigentlich normal? (6:15) Herzlich willkommen. (6:16) Ich muss jetzt erst mal den richtigen Vortrag finden. (6:25) Eigentlich müsste er jetzt auch gehen.(6:45) Okay, das sieht ja schon ganz gut aus. (6:47) Geht das so mit dem Hören? (6:48) Ja, eigentlich schon. (6:50) Ja, vielen Dank für die netten Worte.(6:52) Ich habe heute das absolute Basisthema mitgebracht. (6:55) Und zwar führe ich Sie quasi einmal ein (6:57) in das Grundverständnis vom weiblichen Zyklus (7:02) und was eigentlich Endometriose ist. (7:06) Und es geht quasi um das Thema regulärer Zyklus bis Endometriose.(7:09) Was ist eigentlich normal? (7:12) Und Prof. Klappte hat es eben schon einmal angedeutet. (7:15) Die Zahlen sind erschreckend. (7:17) Es dauert immer noch sieben bis zehn Jahre, (7:18) bis eine Diagnose von der Endometriose gestellt wird.(7:21) Und ich glaube, das zeigt auch nochmal, (7:23) wie wichtig diese Veranstaltung heute ist (7:25) und vor allem wie toll es ist, (7:27) dass so viele Leute hier heute gekommen sind (7:29) und online dazugeschaltet sind. (7:30) Und auch wir, dass wir zusammen dafür sorgen, (7:32) dass einfach mehr Aufklärung erfolgt (7:34) und wir vielleicht diese Zeit irgendwann doch deutlich reduzieren können. (7:38) Um quasi einmal anzufangen (7:41) und ein Verständnis für die Endometriose zu geben, (7:43) ist es ganz wichtig, (7:44) dass man sich einmal mit dem weiblichen Zyklus auseinandersetzt.(7:48) Und da kann man jetzt stundenlang drüber reden, (7:49) weil der weibliche Zyklus ist superkomplex und faszinierend. (7:54) Und ich versuche Ihnen das mal in kurzer Zeit (7:56) so ein bisschen näher zu bringen. (7:59) Was Sie hier sehen, ist eine Hormonachse.(8:02) Die sieht jetzt relativ kompliziert aus. (8:04) Aber im Endeffekt müssen Sie sich vor allem merken, (8:07) es werden mehrere Hormone im Gehirn ausgeschüttet. (8:10) Das geht los mit dem GnH, (8:11) das ist das gonadotropin-releasing-Hormon.(8:13) Das wirkt auf einen anderen Bereich im Gehirn, (8:15) wo FSH und LH ausgeschüttet wird. (8:18) Das ist einmal das foliegestimulierende Hormon (8:20) und einmal das gluteinisierende Hormon. (8:22) Und diese beiden Hormone sind die ersten beiden Hormone, (8:24) die wirklich ganz wichtig für den Zyklus sind (8:26) und direkt auf den Eierstock wirken, (8:29) wo dann Östrogen und Progesteron ausgeschüttet wird.(8:32) Und wenn Sie sich das jetzt hier angucken, (8:34) dann sehen Sie hier einmal, sehr vereinfacht natürlich, (8:37) unseren weiblichen Zyklus. (8:39) Und den kann man eigentlich in zwei Phasen einschalten. (8:42) Einmal die Follikelphase und einmal die Lutealphase.(8:46) Und getrennt werden diese beiden Phasen durch den Eisprung. (8:50) Und das Wichtige ist, dass in der Follikelphase (8:53) das Östrogen ganz dominant ist. (8:56) Und das Östrogen, das werden Sie später hören, (8:57) ist einfach ein ganz wichtiges Hormon (8:59) für die Entstehung der Endometriose.(9:01) Und in der zweiten Phase ist das Progesteron wichtig. (9:05) Und ein Menstruationszyklus beginnt immer am ersten Tag der Regelblutung. (9:08) Dann startet der Zyklus.(9:10) Und er startet damit, dass quasi die Eizellen im Körper (9:12) angeregt werden, heranzureifen, (9:16) bis sie irgendwann so reif sind, (9:17) dass ein von diesen Eizellen quasi springen möchte. (9:20) Dann kommt es zum Eisprung. (9:21) Und währenddessen wird unter dem Einfluss von Östrogen (9:25) die Schleimhaut in der Gebärmutter aufgebaut.(9:28) Denn die Eizelle, die möchte sich ja in der Schleimhaut einnisten (9:30) und dafür muss die Schleimhaut aufgebaut sein, (9:33) damit es dann quasi zu einer Implantation (9:35) einer potenziellen Schwangerschaft kommt. (9:38) Und dann springt das Ei. (9:40) Und mit dem Eisprung schlacht das Östrogen wieder ab.(9:44) Und was dann passiert, ist, das Östrogen steigt an (9:46) und es sorgt dafür, dass die Schleimhaut nicht weiter wächst, (9:50) sondern wird so ein bisschen umgebaut, (9:51) damit sie noch gemütlicher ist für die Eizelle. (9:54) Und wenn es dann aber dazu kommt, (9:55) dass gar keine Eizelle befruchtet wird, (9:57) also sich gar keine Schwangerschaft quasi bildet, (10:00) dann fällt das Progesteron wieder ab. (10:03) Und wir fangen an zu bluten.(10:11) Beim immunophilischen Phase ist es das Östrogen (10:13) und in der zweiten Phase ist es das Progesteron. (10:15) Entschuldigung, tut mir leid, wenn ich mich da versprende. (10:17) Also in der zweiten Phase, genau, das Progesteron, (10:19) das steigt an und das fällt dann ab.(10:21) Und damit fangen wir an zu bluten. (10:23) Und das ist eigentlich der Grundmechanismus vom Zyklus. (10:27) Und wir sehen da, also Östrogen baut Schleimhaut auf (10:31) und Progesteron, was ein Gestagen ist, (10:33) hält die Schleimhaut eher auf einem Niveau.(10:36) Jetzt ist ja immer die Frage, (10:37) was ist denn eigentlich ein normaler Zyklus? (10:40) Und das ist natürlich schwierig zu beantworten, (10:41) weil eigentlich ist es sehr individuell von Frau zu Frau. (10:45) Aber man kann grundsätzlich sagen, (10:46) der normale Zyklus dauert 24 bis 35 Tage (10:49) und die Blutungsdauer variiert zwischen 3 bis 7 Tagen. (10:53) Und dann ist immer die Frage, (10:55) wie viel darf ich denn eigentlich bluten? (10:57) Irgendwer hat mal gesagt, 80 Milliliter, (10:59) das ist normal in einer Menstruation zu bluten.(11:02) Also ich weiß nicht, wie viel ich blute. (11:03) Ich weiß nicht, ob Sie es wissen. (11:04) 80 Milliliter, da ist irgendwie so ein Cut auf, (11:06) den hat sich jemand ausgedacht.(11:08) Von daher, wenn man rausfinden möchte, (11:10) ob man vielleicht zu viel blutet, (11:11) dann ist es, glaube ich, wichtig zu gucken, (11:13) was benutzt man. (11:14) Also benutzt man Tampons, Binden oder Menstruationscaps? (11:17) Und wie häufig muss man das denn wechseln? (11:19) Und dann kann man sich mal absprechen (11:20) mit seinen Freundinnen oder Bekannten (11:21) und dann merkt man vielleicht, (11:23) Mensch, das ist ja eigentlich zu viel. (11:25) Was aber ganz sicher nicht normal ist, (11:28) das sind Schmerzen, (11:29) die den Alltag massiv einschränken (11:31) und dazu führen, dass man in irgendeiner Art und Weise (11:33) nicht mehr am alltäglichen Leben teilnehmen kann.(11:37) Und was Ursache dafür sein kann, (11:39) das ist die Endometriose. (11:41) Und Endometriose ist definiert (11:42) als eine Erkrankung, (11:44) das ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung (11:47) und es ist eine gutartige Erkrankung. (11:49) Das ist die ganz wichtige Botschaft, (11:52) die man auch nicht vergessen darf.(11:54) Und sie wird definiert (11:55) als das Vorkommen von Gewebe, (11:57) dass der Schleimhaut in der Gebärmutter (11:59) sehr ähnlich ist, (12:01) sich aber nicht in der Gebärmutter befindet, (12:03) also nicht in der Gebärmutterhöhle, (12:05) sondern im kleinen Becken, (12:07) letztendlich kann es überall auftreten, (12:09) oder auch in der Gebärmutterwand, (12:10) das wäre dann die Adenomiose. (12:12) Und obwohl es eine gutartige Erkrankung ist, (12:14) kann sie infiltrativ in Organe reinwachsen. (12:17) Sie kann quasi in den Darm (12:18) oder auch in die Blase wachsen.(12:20) Das ist nicht das Häufigste, (12:21) aber es kann vorkommen (12:22) und dann ist es natürlich auch (12:24) eine gar nicht so ungefährliche Erkrankung. (12:26) Wem betrifft diese Erkrankung denn eigentlich? (12:29) Und da ist es so, (12:30) dass wir die erste Regelblutung, (12:33) die man als Mädchen hat, (12:34) das ist die sogenannte Menarche. (12:36) Und da quasi treten wir (12:38) in unsere reproduktive Phase (12:42) ein im Leben.(12:43) Und diese Phase endet (12:44) mit der Menopause, (12:46) das ist quasi die letzte Regelblutung, (12:49) die man als Frau hat. (12:49) Und dieser Zeitraum dazwischen, (12:52) das ist unsere reproduktive Phase (12:53) und in dieser Phase können wir (12:56) Endometriose letztendlich bekommen. (12:58) Und diese Phase, (12:59) und das ist ganz wichtig auch zu verstehen, (13:01) um zu verstehen, woher kommt denn diese Endometriose (13:03) und warum wird es vielleicht wirklich (13:04) ein bisschen mehr heutzutage? (13:07) Das war früher eine Phase, die deutlich kürzer war.(13:09) Früher, wenn man vor 100 Jahren denkt, (13:11) da haben die Frauen aufgrund von Lebensunständen (13:13) und auch aufgrund der Ernährung (13:14) viel später ihre erste Regelblutung bekommen (13:16) und sie sind auch viel früher in die Wächstejahre gekommen. (13:19) Das heißt, diese (13:21) reproduktive Phase war viel kürzer (13:22) und in dieser Phase haben sie vielleicht noch (13:25) 5 bis 8 Kinder bekommen. (13:27) Heutzutage bekommt man eher so 2, 3. (13:29) Also die Anzahl der Schwangerschaften (13:31) und auch der Stillzeit ist deutlich (13:32) kürzer geworden und das heißt, (13:34) wir menstruieren heutzutage (13:36) viel häufiger als damals.(13:39) Man hat mal gesagt, so 40 Mal hat man (13:41) früher damals menstruiert im Leben. (13:42) Heute sind es 400 Mal. Das sind jetzt grobe Zahlen.(13:45) Und wir wissen, wenn wir jetzt (13:47) über die Entstehung der Endometriose reden, (13:49) sie kommt irgendwie aus der Gebärmutter. (13:51) Ich würde Ihnen gerne heute hier (13:52) die perfekte Lösung dafür präsentieren. (13:54) Das ist leider nicht möglich, weil die Forschung (13:56) immer noch keine sichere (13:59) letztendliche Entstehung nachweisen kann.(14:01) Aber wir haben viele (14:02) Vermutungen und viele Theorien, die sich auch (14:04) in der Klinik so ein bisschen zeigen, (14:06) dass das vielleicht die Ursache sein könnte. (14:09) Und zwar, das ist die Gebärmutter (14:11) und Sie sehen hier, ich versuche das mal mit dem Pointer. (14:13) Das klappt nicht.(14:15) Sie sehen hier die Gebärmutter mit den (14:17) Eierstöcken und den Eileitern. (14:19) Und irgendwo in dieser Gebärmutter (14:22) entsteht die Endometriose. (14:24) Und was wir ganz häufig (14:25) in der Klinik sehen, ist (14:27) die sogenannte retrograde Menstruation.(14:30) Das heißt, wir (14:31) Frauen menstruieren nicht nur nach außen, (14:33) durch die Vagina, sondern (14:35) wir bluten auch retrograd in den (14:37) Bauchraum. Nicht jede Frau, (14:39) aber viele Frauen. (14:41) Und das kann (14:42) ja so ein bisschen, das ist glaube ich auch einleuchtend, (14:45) der Weg sein, wie Endometriosezellen (14:46) quasi aus der Gebärmutter in den (14:48) Bauchraum gelangen.Jetzt ist es (14:50) aber so, dass gar nicht jede Frau, die (14:53) retrograd menstruiert, (14:54) auch automatisch eine Endometriose bekommt. (14:57) Und das liegt daran, (14:58) dass wahrscheinlich noch viel mehr Faktoren eine Rolle (15:00) spielen. Das heißt, wir haben zum einen (15:02) die Hormone.Wir wissen, (15:04) Östrogen fördert die (15:06) Endometriose. Also Frauen, die vielleicht (15:07) zu viel Östrogen haben, (15:10) neigen eher dazu. Dann (15:11) wissen wir, es gibt (15:14) Immunfaktoren, die Endometriose (15:15) begünstigen.Das heißt, es kommt auf die (15:17) eigene Immunantwort an. Wir wissen, (15:19) es gibt auch viele Autoimmunerkrankungen, (15:22) die mit Endometriose assoziiert sind. (15:23) Also da scheint es eine Immunantwort (15:25) zu geben auf diese Verschleppung (15:27) von diesen Endometriosezellen in den Bauchraum.(15:29) Und es gibt genetische Faktoren. (15:32) Häufig habe ich in der Sprechstunde (15:33) Frauen, die sagen, ach Mensch, ja meine Mama, die hatte auch (15:35) Endometriose. Also es scheint genetisch (15:37) häufiger vorzukommen.Und diese drei Faktoren (15:39) begünstigen zusätzlich, dass durch (15:41) diese retrograde Menstruation letztendlich (15:43) Endometrioseherde aufgebaut werden. (15:46) Wo können die überall vorkommen? (15:48) Letztendlich kann Endometriose (15:49) überall vorkommen. Aber (15:51) das, was wir am häufigsten sehen, (15:53) ist, dass es um die Gebärmutter herum vorkommt.(15:55) Also im kleinen Becken. (15:57) Und Sie sehen hier auf der linken Seite, (16:00) das ist die Blase, dann haben Sie in der (16:01) Mitte die Gebärmutter und außen rechts den (16:03) Darm. Und zwischen Gebärmutter (16:05) und Darm, das ist der tiefste Punkt der (16:07) Frau, der sogenannte Douglasraum.(16:10) Und gerade da finden wir häufig (16:12) Endometrioseherde. Aber (16:13) Sie können auch in der Wand der Gebärmutter sitzen, (16:15) das ist dann die Adenomyose, Sie können (16:17) Zysten an den Eierstöcken machen, auf dem (16:19) Blasendach. Und letztendlich ist es so, (16:21) dass die meisten Herde (16:23) oben auf der Schleimhaut drauf sitzen, (16:25) die den ganzen Bauchraum auskleidet.(16:27) Das ist das sogenannte Bauchfell. (16:30) Wir nennen das Peritoneum. (16:31) Und diese Endometrioseart, (16:33) die heißt peritoneale Endometriose.(16:36) Und das ist quasi (16:37) die häufigste. (16:38) Hier sehen Sie mal das erste operative Bild, (16:41) also alle Zysten, die sie ertragen können, (16:43) müssen die Augen zumachen. (16:44) Und das ist quasi einmal ein Normalbefund.(16:46) Sie sehen hier die Gebärmutter (16:48) und (16:52) das Instrument (16:52) drückt die so ein bisschen runter und dann ist nach vorne hin (16:54) die Blase. Hier an den Seiten (16:56) sehen Sie die Eileiter. Das ist jetzt nicht (16:58) das allerbeste Bild, aber das Beste, was ich (17:00) so schnell finden konnte.Und hier vorne ist der Darm. (17:03) Und hier zwischen Darm und Gebärmutter, (17:05) da geht es runter in den Douglasraum. (17:07) So sieht es aus, wenn es normal ist.(17:09) Alles ist glatt, alles ist (17:10) spiegelnd. Sie sehen keine (17:12) Knoten. Und dann (17:14) sehen Sie das hier.Und das sind jetzt (17:16) vier unterschiedliche Bilder, wie (17:18) Endometriose aussehen kann. (17:20) Und ich habe gerade gesagt, peritoneale (17:22) Endometriose, also Endometriose, (17:24) die oberflächlich auf dem Bauchfell sitzt. (17:26) Das sehen Sie oben links in der Ecke.(17:28) Diese kleinen schwarzen Knötchen, (17:30) die eigentlich gar (17:32) nicht so groß aussehen, aber das (17:34) ist so ein ganz klassisches Bild. Und das ist jetzt (17:36) quasi genau zwischen Gebärmutter und (17:38) Blase, also dem Bereich, den wir uns gerade (17:40) sehen. Sie haben das ja eben (17:42) noch gesehen, mit dem, was normal aussah.(17:45) Und wenn Sie jetzt nach (17:46) rechts gucken, auf das rechte obere Bild, (17:48) dann sehen Sie die sogenannte ovarielle (17:50) Endometriose. Das ist die Endometriose (17:52) des Eierstocks. (17:54) Und hier können Sie auch schon sehen, (17:56) Sie sehen auf der Gebärmutter, (17:58) das ist quasi dieses rosige Teil hier oben, (18:00) da ist es schon so bräunlich (18:03) aufgelagert.So könnte (18:04) zum Beispiel eine retrograde Menstruation (18:06) aussehen. Man kann sich vorstellen, das ist quasi (18:08) altes Blut, was da so ein bisschen aufgelagert ist. (18:11) Und der rechte Eierstock, (18:12) der ist zu groß.Der ist (18:14) groß und der ist auch nicht so schön weiß, sondern (18:16) der ist richtig bläulich aufgetrieben. (18:18) Wenn man da jetzt reinpiksen würde, (18:20) dann würde sich daraus so dunkles Sekret (18:22) entleeren. Das nennen wir Schokoladenflüssigkeit.(18:24) Darum heißen die Zysten auch Schokoladenzysten. (18:27) Und das sind (18:28) Endometriome, also (18:31) Endometriosezellen an den (18:32) Eierstocken. Und hier unten (18:34) auf der linken Seite sehen Sie die (18:36) tief infiltrierende Endometriose.(18:38) Das kann man sehen, das ist der Darm (18:40) und der Darm, der wird dann irgendwann (18:42) weiter vorne ganz dick und knotig. (18:44) Und das ist quasi ein (18:46) Endometrioseherd, der von außen (18:48) in den Darm reingewachsen ist. (18:49) Also ein tief infiltrierender Endometrioseherd.(18:53) Und rechts (18:53) unten haben Sie noch mal ein ganz (18:55) eindrückliches Bild von einer sogenannten (18:58) Adenomiose, also Endometriose (18:59) der Gebärmutter. Da kann man sehen, dass (19:01) die Gebärmutter ist aufgeschnitten. Das machen wir natürlich (19:03) im Normalfall eigentlich nicht, aber das (19:06) quasi jetzt, nachdem die (19:07) Gebärmutter entfernt worden ist, ist aufgeschnitten (19:09) und man sieht, da ist es (19:11) nicht rosig homogen, sondern (19:13) das ist weißlich, da sind knotige, (19:16) dunkle Strukturen drin.Das sieht irgendwie (19:17) wenig gesund aus. Und so würde es (19:19) aussehen, wenn man einen wirklich ausgeprägten (19:21) Adenomiotisch veränderten Uterus (19:23) aufschneiden würde. (19:25) Und was ganz wichtig ist, es sind 4 bis 12 (19:27) Prozent aller Frauen, die Endometriose haben.(19:29) Also wirklich viele Frauen und es ist (19:31) umso mehr wichtig, dass wir das einfach (19:33) da weiter die Aufmerksamkeit drauf setzen (19:35) und auch nicht vergessen (19:37) dürfen, dass auch wenn Frauen keine (19:39) Kinder bekommen können, also Probleme haben (19:41) schwanger zu werden, dann sind in 20 (19:43) bis 50 Prozent diese Frauen von (19:45) Endometriose betroffen. (19:46) Also es hat eine Riesenrelevanz. (19:49) Und trotzdem ist es so, dass eigentlich (19:51) noch viel mehr Frauen Beschwerden haben.(19:53) 50 bis 90 Prozent aller Frauen (19:55) im reproduktiven Alter haben (19:56) Dysmyneuronen, so nennen wir das, wenn man (19:59) Regelschmerzen hat. Aber nur (20:00) 10 bis 20 von ihnen brauchen (20:02) wirklich viele Schmerzmittel (20:04) und können am Alltag dadurch nicht teilnehmen. (20:07) Das heißt, es ist (20:08) in Anführungsstrichen normal, dass man (20:10) mal ein Siebeln hat, dass man vielleicht auch mal (20:12) eine Paracetamol nehmen muss, dass man sich (20:14) unwohl fühlt.Aber es ist nicht normal, (20:16) dass man dadurch so eingeschränkt ist, (20:18) dass man permanent mit einer Wärmflasche (20:20) zu Hause sitzen muss, nicht rausgehen kann (20:22) oder einfach am Tag 4 bis 5 (20:24) Ibuprofen nehmen muss. Also da hört es dann (20:26) auf. Und das ist für uns ein Warnsignal.(20:29) Und zusätzlich ist es dann (20:30) so, wenn Patienten in die Sprechstunde kommen und ich möchte (20:32) rausfinden, warum könnte (20:34) das Endometriose sein? Seit wann bestehen (20:36) die Schmerzen? Und dann fragt man vor allem, (20:38) was und wo genau sind denn eigentlich die Schmerzen? (20:40) Sind die immer zyklusabhängig (20:42) oder sind das schon chronische Unterbauchschmerzen? (20:45) Hat die Patientin vielleicht (20:46) Schmerzen beim Wasserlassen? (20:48) Oder beim Stuhlgang, beim Geschlechtsverkehr? (20:51) Oder gibt es vielleicht Voroperationen, (20:53) die auch Schmerzen begünstigen können? (20:54) Also jede Operation kann auch (20:56) zur Verwachsung führen, kann dazu führen, dass (20:59) Vernarbungen entstehen, die auch wiederum (21:00) Beschwerden machen können. (21:02) Und ganz wichtig halt auch dieser frustrante (21:04) Kinderwunsch. Hat die Patientin schon versucht, (21:06) schwanger zu werden? Hat es vielleicht nicht geklappt? (21:09) Und dann (21:10) haben die Patienten natürlich immer eine ganz (21:12) große Frage.Wir haben darüber gesprochen, (21:15) haben Analyse gemacht und dann kommt immer die ganz (21:16) große Frage, müssen wir denn jetzt (21:18) eine Bauchspiegelung machen? (21:20) Und das Gute, und das ist eigentlich eine der besten (21:22) Nachrichten heute, nein, (21:24) muss man nicht. Und das ist (21:26) einfach so, dass wir mittlerweile durch (21:28) unsere klinische Untersuchungen (21:30) und vor allem durch den Ultraschall (21:32) einfach in der Lage sind, die meisten (21:35) Endometrioseherde schon selbst (21:36) in der Sprechstunde gut zu diagnostizieren. (21:39) Und hier links, das ist (21:40) einmal unser Anamnesebogen, den wir immer (21:42) haben, den alle Patienten bei uns ausfüllen, wo (21:44) sie quasi einmal ankreuzen, wie stark die Schmerzen (21:47) sind, seit wann die Schmerzen bestehen, (21:48) wo die Schmerzen sind und was es als (21:50) Vorerkrankung oder auch Voroperation (21:52) schon gab.Dann machen wir (21:54) so eine Spekulum-Einstellung, (21:56) das kennen Sie wahrscheinlich von der Frauenärztin. (21:59) Das heißt, man schaut sich vor allem (22:00) das hintere Scheiden oder Vaginalgewölbe (22:02) an, um zu sehen, gibt es (22:04) da vielleicht Endometrioseherde, wächst (22:06) die Endometriose aus dem Becken vielleicht (22:08) schon in die Vagina ein (22:10) und dann tasten wir. (22:12) Und mit dem Tasten kann man schon ganz viel rausfinden.(22:15) Manchmal geht das natürlich schmerzbedingt (22:16) nicht ganz so gut, aber wenn es (22:18) einigermaßen geht, dann kann man (22:20) manchmal schon kleine Knötchen im kleinen Becken (22:22) fühlen, man kann sehen, wo reagiert (22:24) die Patientin, also wo tut es ihr vielleicht (22:26) besonders weh, weil das sind die Punkte, (22:28) wo wir dann hinterher mit dem Ultraschall (22:30) ganz genau hinschauen. (22:32) Ich zeige Ihnen jetzt (22:33) ein Ultraschallbild (22:35) oder ein Video. (22:37) Sieht man das? Das sieht man vielleicht nicht so gut, (22:39) weil es so hell ist.(22:41) Sehen Sie hier den Knoten, (22:43) diesen schwarzen Knoten da? (22:45) Den sehen eigentlich fast alle von Ihnen. (22:47) Und der ist eigentlich quasi nicht zu übersehen. (22:49) Und das ist ein Endometrioseherd am Darm.(22:52) Und Sie können sich vorstellen, (22:53) also so ein Knoten, den kann man (22:55) wunderbar im Ultraschall sehen. (22:57) Und das ist jetzt ein sehr prominentes Beispiel, (22:59) aber wir haben natürlich auch (23:00) durch viel Training und so einfach (23:02) mittlerweile die Skills, auch kleinere Herde (23:04) zu finden, auch zu testen. (23:06) Gibt es Verwachsungen zum Beispiel? (23:08) Und darum ist der Ultraschall so wichtig.(23:10) Bei einem MRT, das ist statisch. (23:13) Und der Ultraschall, (23:14) der ist dynamisch. Sie können drücken, (23:16) Sie können schauen, sind die Organe gegeneinander verschieblich? (23:19) Und das ist heutzutage (23:20) die beste Diagnostik, um die Endometriose (23:22) festzustellen.Das heißt, suchen Sie (23:24) sich jemanden, der Sie ernst nimmt, (23:27) wenn Sie Beschwerden haben. (23:28) Sprechen Sie mit Leuten, finden Sie eine (23:30) Frauenärztin, die selbst, wenn sie selbst vielleicht nicht mehr (23:32) weiter weiß, Sie an jemanden verweist, (23:35) der sich auskennt, zum Beispiel ein Endometriosezentrum. (23:37) Und verschaffen Sie sich Gehör.(23:38) Vielen Dank. (23:48) Noch nicht abhauen. (23:51) Aber das war ein super (23:52) Appell.Vielen Dank dafür. Ich glaube, (23:55) das kennen wahrscheinlich viele der (23:56) Anwesenden hier. Ich sehe sehr viele Nicken (23:58) im Raum und ich kann auch schon mal vorab sagen, (24:00) im Chat geht auch schon so ein bisschen was (24:01) ab, was die Fragen angeht.Einige (24:04) Kolleginnen und Kollegen haben hier schon fleißig getippt. (24:06) Ich habe dir eine mal mitgebracht. (24:08) Ich glaube, das war eine hoffnungsvolle (24:10) Frage einer betroffenen Person, (24:12) die gefragt hat, na ja, wenn das (24:14) alles mit den Hormonen zu tun hat (24:16) und wenn der Menstruationszyklus dann so (24:18) langsam aufhört in der Menopause, ist (24:20) denn damit zu rechnen, dass die Beschwerden (24:21) dann weg sind? (24:24) Also in den meisten Fällen ist es so, (24:26) dass nach der Menopause, also nach (24:28) der letzten Regelblutung, die Beschwerden (24:29) deutlich besser werden beziehungsweise (24:31) wegfallen.Das ist nicht immer (24:33) so. Man kann es nicht hundertprozentig (24:36) versprechen, aber in aller, aller, aller (24:37) meisten Fällen ist es so. (24:39) Es gibt natürlich andere Gründe, die auch (24:41) ursächlich sein können für die Beschwerden, aber die (24:43) Endometriose-assoziierten Beschwerden, (24:46) die gehen eigentlich mit dem Abfall (24:47) oder mit dem ja doch letztendlich Abfall des (24:49) Östrogens nach der Menopause meistens (24:52) weg.Na immerhin, schon mal so ein (24:53) kleines bisschen Aussicht auf Besserung für einige (24:55) Betroffene. Ich schaue noch mal kurz im (24:57) Saal, ob es hier noch eine Frage gibt an (24:59) Frau Dr. Jörger von, ich muss die (25:01) wahrscheinlich immer so ein bisschen wiederholen, damit auch (25:03) die Teilnehmenden zu Hause (25:05) das hören. Sie haben nicht ganz viel (25:07) Zeit, aber die Dame in Rot hat eben sich gemeldet.(25:14) Ist es empfehlenswert, (25:16) in der Menopause (25:17) sich eine bioidentische Hormone (25:19) zu behandeln? Also die Dame (25:21) fragt, ob das empfehlenswert ist, bioidentische (25:23) Hormone in der Menopause einzusetzen. (25:26) Jetzt für die Endometriose (25:27) oder für generell? (25:32) Also wir wissen, dass (25:32) zum Beispiel, ein bioidentisches Hormon (25:35) ist ja zum Beispiel das Progesteron, genau. (25:37) Das kann man natürlich machen.(25:39) Wir wissen, dass es nicht ganz so potent (25:41) ist gegen die Schmerzen, dass es meistens (25:43) nicht ausreicht. Das ist (25:45) so ein bisschen, kann man natürlich probieren. (25:47) Grundsätzlich, wenn man jetzt (25:50) eine Hormonersatztherapie in der (25:51) Menopause oder eine Perimenopause bräuchte, (25:53) dann sollte man auf jeden Fall immer (25:56) ein Progesteron (25:57) beziehungsweise vielleicht so etwas stärkeres, (25:59) ein stärkeres Gestagen mit einnehmen.(26:01) Zum einen, damit das Endometrium geschützt (26:03) wird vor potenziellen Krebserkrankungen, (26:05) aber auch, damit es die Schmerzen (26:07) auf jeden Fall verbessert. Also wenn man (26:09) Östrogen braucht in der Menopause, (26:11) dann sollte man auf jeden Fall mit Gestagen (26:13) arbeiten bei Endometriose. (26:15) Da ist auch noch eine kurze Frage.(26:29) Okay, also die Frage dreht sich (26:30) so ein bisschen um die operative Therapie. (26:32) Da kommen wir später nochmal drauf. Aber die Frage ist, (26:34) ist die Endometriose weg, wenn die (26:36) Gebärmutter weg ist? Das hast du eigentlich (26:38) schon so ein bisschen auch angesprochen.(26:40) Genau, ich glaube, ich weiß nicht, ob das nachher nochmal (26:43) thematisiert wird. Das ist eine ganz (26:44) komplexe Frage. Aber natürlich sehr gut.(26:47) Sehr gute Frage, auf jeden Fall. (26:49) Es ist so, dass (26:51) es kommt darauf an, (26:52) ob man die Gebärmutter ganz wegnimmt oder (26:54) ob man den Gebärmutterhals stehen lässt. Also das ist sehr (26:56) speziell und individuell.(26:58) Eigentlich bräuchte man mehr Zeit, um das zu erklären. (27:01) Es ist so, dass die Hormone ja (27:02) weiterhin produktiv sind. Also es werden (27:04) weiterhin Östrogen und Gestagen ausgeschüttet, (27:06) weil man einfach die Eierstöcke noch hat, (27:08) die für die Hormonproduktion zuständig sind.(27:10) Die Gebärmutter ist ja nur der Ort, wo die Schleimhaut (27:12) quasi produziert wird. (27:15) Es gibt Patienten, denen es (27:16) danach deutlich besser gibt. Aber wir haben auch (27:18) Einzelfälle, wo es danach nicht besser ist.(27:20) Also es gibt auch Frauen, die (27:22) nach einer Gebärmutterentfernung theoretisch (27:24) auch nochmal Endometriose bekommen können. (27:26) Aber es ist schon so, (27:28) dass letztendlich die meisten Frauen (27:30) nach einer Gebärmutterentfernung deutlich (27:32) Schmerzgelenker sind. (27:34) Super.Vielen Dank erstmal nochmal (27:36) an Frau Dr. Junge. (27:38) Ich muss an dieser Stelle so ein bisschen (27:40) weitermachen. Perfekt.(27:47) Aber es kristallisiert sich raus, dass wir (27:49) heute, glaube ich, einen super Austausch haben werden. (27:51) Ich freue mich jetzt schon. (27:53) Wir haben schon einiges gelernt.Es ist eine häufige Erkrankung. (27:55) Es hat viel mit Hormonen zu tun. (27:58) Und ich glaube, auch aus meiner (27:59) Tätigkeit als Frauenärztin jetzt, auch wenn ich mich (28:01) eigentlich eher mit Brüsten beschäftige als mit dem Unterleib, (28:04) aber die (28:05) kritischen Stimmen zu (28:07) Hormoneinnahme werden ja immer lauter.(28:09) Also speziell in puncto Verhütung stellen (28:11) viele Frauen in Frage, ob das denn alles so sein (28:13) muss mit dieser hormonellen Therapie. (28:15) Und ich finde das absolut verständlich. (28:17) In dem nächsten Vortrag geht es jetzt (28:19) so ein bisschen darum, (28:21) ob man nicht manchmal doch (28:23) eine hormonelle, medikamentöse Behandlung (28:25) braucht.Und die nächste Referentin ist (28:27) hier keine Unbekannte, denn sie ist langjährige (28:29) Oberärztin hier gewesen am (28:31) Endometriosezentrum am Albertinkrankenhaus (28:33) bis vor kurzem und (28:35) ist jetzt angereist aus Bremen (28:37) vom Sankt-Josef-Stift. Und das ist (28:39) Frau Dr. Lotta Zech, die uns jetzt ein bisschen (28:41) was darüber erzählt, was man medikamentös (28:43) so machen kann bei der Endometriose. (28:45) Herzlich Willkommen! (29:00) Muss ich eigentlich hier stehen, damit (29:02) ich gesehen werde? Okay.(29:04) Und wo ist der Eier? (29:06) Darf ich es in die Hand nehmen? (29:08) Das wäre mir eigentlich fast lieber. (29:12) Ach so. Dann lassen wir das (29:13) lieber alles so.(29:17) Also erstmal vielen (29:19) Dank für die einführenden Worte. (29:22) Und ich freue mich (29:23) auch sehr, dass ich heute (29:24) trotz des Weggangs aus Hamburg Teil (29:27) dieser wundervollen Veranstaltung (29:29) sein darf. (29:31) Lieber Rüdiger, lieber (29:33) Sami, Rami und lieber Antonia, (29:35) ich bin immer wieder wirklich beeindruckt, was (29:37) ihr als Endometriose-Team (29:38) hier in Hamburg auf die Beine stellt.(29:41) Ich finde das ist einfach (29:43) total toll, wie einer breiten (29:45) Masse von Patienten (29:47) eben die Möglichkeit gegeben wird, (29:49) sich so fundiert (29:50) informieren zu können. Dazu gehören (29:52) natürlich alle anderen (29:55) Organisatorinnen dieses Tages. (29:57) Aber genau.
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Informationsbroschüre Endometriosezentrum
Informationsbroschüre über das klinisch-wissenschaftlich zertifizierte Endometriosezentrum der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Albertinen Krankenhaus in Hamburg.
Informationsbroschüre Endometriosezentrum im Albertinen Krankenhaus (PDF, 3 MB)
Stand: 09/2025
Wir sind zertifiziert
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Zertifikat „Goldenes Chamäleon“
QuEndo: Qualitätsentwicklung der Selbsthilfefreundlichkeit und Patient:innenorientierung in Endometriose-Einrichtungen -

Zertifikat Endometriosezentrum, Leitung Dr. med Lotta Zech und Dr. med. Sami Shihada, Albertinen Krankenhaus Hamburg

