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Symptome

Der Patient hat zunehmende meist dumpfe Schmerzen des Analbereiches. Anfänglich treten diese lediglich beim Stuhlgang auf. Im weiteren Verlauf fällt dem Betroffenen das Sitzen schwer, bis es schließlich zu einem Dauerschmerz kommt. Häufig tritt eine schmerzhafte Schwellung auf, welche sich nach einiger Zeit (Stunden bis Tage) auch eröffnen kann, woraufhin sich der Eiter entleert und der Patient zunächst beschwerdeärmer ist. Der Schwellungsbereich ist druckschmerzhaft und zum Teil überwärmt und gerötet. Gelegentlich treten allgemeine Krankheitszeichen wie Abgeschlagenheit und Fieber auf.

Krankheitsentstehung

Perianal- und Analabszesse entwickeln sich in den meisten Fällen aus Analfisteln, die wiederum häufig aus Entzündungen von Duftdrüsen (Proktodealdrüsen) hervorgehen. Diese Drüsen sitzen im Übergangsbereich der Haut zur Schleimhaut des Darmes. Die Entzündungen bahnen sich einen Weg durch verschiedene Anteile des Analkanals. Zumeist durchbrechen sie von der Schleimhaut ausgehend den Schließmuskel und werden unter der den Anus umgebenden Haut auffällig. Durch die festere Struktur der Haut wird diese zunächst nicht durchbrochen. Es bildet sich daher eine Eiteransammlung (Abszess) unter der Haut.

Durch die verschiedenen Wege der Entzündung kann die Eiteransammlung unter der Schleimhaut, zwischen den Schließmuskelschichten, unter der Haut und innerhalb des Beckens liegen.

Einige Erkrankungen, wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn), begünstigen die Entstehung von Analabszessen. Eine Sonderrolle nimmt die Akne Inversa ein.

Diagnostik

Häufig kann ein  Analabszess durch eine Tastuntersuchung und Inspektion aufgefunden werden. Bei äußerlich unauffälligen Befunden ist eine Untersuchung mit Ultraschall und ggf. mit einer Ultraschallsonde, die in den Anus eingeführt wird, notwendig. Bei ausgedehnten Befunden wird in seltenen Fällen eine Schnittbilduntersuchung mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig.

Eine endoskopische Untersuchung (Spiegelung) mittels Rektoskopie (Spiegelung des Mastdarmes) oder Proktoskopie (Spiegelung des Analkanales) ist hilfreich, jedoch auf Grund der Beschwerden nicht immer möglich.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei der Therapie handelt es sich meist um eine Notfallbehandlung, wenn sich der schmerzgeplagte Patient in einer Praxis oder einem Krankenhaus vorstellt. Es folgt in der Regel ein operativer Eingriff in Narkose. Hierbei wird der Abszess eröffnet und die Wunde gereinigt. Entscheidend ist das Aufsuchen der fast immer zu Grunde liegenden Analfistel. Wenn diese aufgefunden wird, erfolgt eine Therapie, die sich nach der Lage der Analfistel im Analkanal richtet. In Abhängigkeit des betroffenen Schließmuskels ist in der akuten Entzündungssituation eine Entfernung der Fistel (Fistulektomie) nicht immer möglich.

Entscheidend ist es hierbei, den Schließmuskel zu schonen, um die Kontinenzleistung nicht zu beeinträchtigen. Daher ist es in einigen Fällen erforderlich, den Fistelgang zu belassen und mit einer entsprechenden Drainage zu versorgen. Hierdurch kann die Abszesswunde weitestgehend abheilen, ohne dass sich ein Neuauftreten des Infektes (Rezidiv) entwickelt. Verwendung finden zur Drainage Fäden oder Gummilaschen die durch den Gang gezogen werden und an dem Sekrete ablaufen können. Die Drainage verbleibt bis zu einem in solchen Fällen notwendigen Zweiteingriff, also meist einige Wochen.

Nach der Operation

In jedem Fall bleibt die Wunde nach der Operation offen, wobei sich die Wundgröße nach der Lage und Art des Abszesses richtet.

Die Dauer der Wundheilung ist von der Größe der Wunde abhängig und kann einige Wochen betragen. Es ist eine Nachbehandlung mit Abduschen und ggf. Sitzbädern erforderlich. Bis zur abgeschlossenen Wundheilung sollte die äußerliche Wunde mit Verbandsmaterial abgedeckt werden. Eine Stuhlregulation ist meist nicht erforderlich.

Für ein beratendes Gespräch stehen wir Ihnen gerne in unserer speziellen chirurgischen Sprechstunde zur Verfügung. 

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