Akutes Nierenversagen und chronische Niereninsuffizienz
Ein akutes Nierenversagen ist ein medizinischer Notfall und muss umgehend richtig diagnostiziert und therapiert werden, um Spätschäden zu vermeiden. Auch eine chronische Niereninsuffizienz muss frühzeitig richtig behandelt werden, um langfristig eine Dialysepflichtigkeit zu verhindern.
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Akutes Nierenversagen
Ein akutes Nierenversagen macht häufig erst recht spät Symptome wie stark geschwollene Beine, Luftnot, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen oder nachlassende Urinproduktion. Meist fällt zuvor bei einer ambulanten Blutabnahme aus anderen Gründen ein erhöhter Kreatininwert auf, der indirekt die verschlechterte Nierenfunktion abbildet. Hierbei handelt es sich um einen typischen internistischen Notfall, der einen umgehenden Abklärung bedarf.
Welche möglichen Ursachen gibt es bei einem akuten Nierenversagen?
Mögliche Ursachen können z.B. sein:
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Ein Flüssigkeitsmangel in Kombination mit der Einnahme von bestimmten Mitteln gegen Bluthochdruck und Diuretika, sogegannte Wassertabletten
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Die Einnahme von z.B. Diclofenac oder Ibuprofen bei Herzschwäche, niedrigem Blutdruck oder vorbestehender Niereninsuffizienz
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Eine Abflussstörung des Urins z.B. durch eine vergrößerte Prostata
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Unverträglichkeiten oder Allergien auf bestimmte Medikamente, z.B. Antibiotika
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Infektionserkrankungen
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Autoimmunerkrankungen, wie Rheuma
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Tumorerkrankungen
Diagnostik bei akutem Nierenversagen
Aufgrund des sehr breiten Spektrums möglicher Ursachen benötigt die Diagnostik dieser Erkrankung eine spezielle Expertise und eine große Bandbreite von diagnostischen Möglichkeiten bis hin zur Probeentnahme aus der Niere, medizinisch Nierenbiopsie. All dies steht in unserer Klinik jederzeit zur Verfügung.
Sollte es nötig werden, Ihre Nierenfunktion zu ersetzen, steht in unserer Klinik 24 Stunden ein hochmodernes Genius®-Dialysesystem zur Verfügung.
Chronische Niereninsuffizienz
Eine chronische Niereninsuffizienz entspricht einer dauerhaften Einschränkung der Nierenfunktion unterschiedlichen Ausmaßes.
Was kann zu einer chronischen Niereninsuffizienz führen?
Typische Ursachen sind Bluthochdruck, Gefäßverkalkungen und Diabetes. Ist etwa die Hälfte der Nierenfunktion verloren, so steigt der Kreatininwert im Labor an. Dies sollte immer Anlass sein, behandelbare Ursachen auszuschließen. Der alleinige Hinweis „viel zu trinken“ ist sicher zu wenig und manchmal auch schädlich.
Diagnostik und Therapie bei einer chronischen Niereninsuffizienz
Unsere Klinik ist spezialisiert darauf, ihre Nierenschädigung genau einzuordnen und eine Medikation zu finden, die eine Dialysepflicht verhindert oder verzögert und auch typische andere Erkrankungen, wie z.B. eine Herzinsuffizienz berücksichtigt.
Manchmal, insbesondere bei auffälligen Urinbefunden, kann eine Gewebeprobenentnahme aus der Niere, die sogenannte Nierenbiopsie, notwendig werden. Diese erfolgt fast schmerzfrei in örtlicher Betäubung unter Ultraschallkontrolle.
Ist die Nierenfunktion über einen längeren Zeitraum höhergradig eingeschränkt, werden ganz spezielle Störungen verschiedener Körperfunktionen messbar und müssen optimal behandelt werden. Dazu gehören:
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Bluthochdruck
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Übersäuerung des Blutes
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Blutarmut
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Störungen des Vitamin D- und Knochenstoffwechsels
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Gestörte Ausscheidung von Kalium und Phosphat
Es ist unser Anliegen, auch diese - häufig übersehenen - Auswirkungen einer chronischen Fehlfunktionen der Nieren optimal zu therapieren, da es Ihnen dadurch deutlich besser gehen wird und der Zeitpunkt, an dem die Nieren ganz versagen, häufig Jahre bis Jahrzehnte hinausgezögert werden kann.
Individuelle Beratung bei einer Dialyspflicht
Sollte dennoch absehbar eine Dialysepflicht eintreten, beraten wir Sie individuell zu den möglichen Nierenersatzverfahren, z.B. Hämodialyse, Peritonealdialyse, Nierentransplantation, und suchen mit Ihnen gemeinsam das für Sie passende Therapieverfahren.
Für die Anlage einer sogenannten Dialysefistel bzw. eines Dialyseshunts, einer Verbindung zwischen Arterien und Vene am Arm für die Hämodialyse. besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Gefäßchirurgie.